126 Kilometer pro Stunde in der Randersackerer Straße nachts um ein Uhr – es ist der vorläufige Spitzenwert, den Bürgermeister Thomas Herpich dem Gemeinderat zur Kenntnis gibt. Aber Partner für die kommunale Verkehrsüberwachung sind gar nicht so einfach zu finden.
Immerhin hat Herpich eine Zusage der Polizeiinspektion Würzburg-Land, die jetzt verstärkt die Wirtschaftswege zwischen Theilheim und Rottendorf beziehungsweise Gerbrunn kontrollieren wird. Dort hat sich ein Schleichwege-Verkehr von nicht unerheblichem Ausmaß etabliert, wobei in der Regel zudem unverhältnismäßig schnell gefahren wird. Hier würde mit den Kontrollen zumindest eines der zahlreichen Verkehrsprobleme angegangen werden.
Kein einzelner Ausreißer
Seit etwa vier Wochen können die beiden Geschwindigkeitsmessgeräte ihre Messungen auch aufzeichnen. Damit gibt es nun auch jenseits von gefühlten Geschwindigkeitsübertretungen belastbares Zahlenmaterial. Dabei sind die 126 Kilometer pro Stunde (km/h) kein einzelner Ausreißer. In der Vorwoche war ein Spitzenwert von 118 km/h aufgezeichnet worden. Im Schnitt ist jeder vierte in der Randersackerer Straße ortsauswärts zu schnell. In der Biebelrieder Straße – ortseinwärts – ist sogar jeder Dritte zu schnell. Allerdings lagen die Spitzengeschwindigkeiten unter 93 km/h. Zur Orientierung: beide Messpunkte befinden sich nicht direkt an den Ortsschildern, sondern mehrere Hundert Meter weiter im Ort. Im Schnitt passierten etwa 5100 Fahrzeuge die Messpunkte binnen sieben Tagen.
Dass eine Verkehrsüberwachung Not tut, die auch sanktioniert wird, hatte der Gemeinderat bereits festgestellt und der Verwaltung den Auftrag erteilt, Angebote mit Kostenpunkten einzuholen. Letztere werden wohl mitbestimmend sein, in welchem Umfang und in welchen Bereichen die Verkehrsüberwachung tätig werden soll. Denn der ruhende Verkehr bereitet ebenso Sorgen.
Lösung auf Kreisebene im Gespräch
Bei den beiden benachbarten kommunalen Zweckgemeinschaften zur Verkehrsüberwachung, mit Federführung in Gerbrunn und in der Verwaltungsgemeinschaft Kitzingen, hat sich Theilheim umgehört. Beides seien keine Optionen, erläuterte Herpich, denn in beiden Zweckgemeinschaften seien die Kapazitäten ausgelastet, wobei jeweils auch die Landratsämter ihr Veto zur Beteiligung weiterer Kommunen eingelegt hätten. Der Kostenrahmen, hieß es, spiele sich zwischen 2500 und 10 000 Euro jährlich ab, je nachdem, wie viele Stunden und welche Überwachungsarten gebucht wurden.
Für Theilheim geht die Suche nach Partnern weiter. Im Gespräch sei auch schon eine Lösung auf Kreisebene gewesen, was Herpich begrüßen würde.