13 Jahre einschließlich ihrer Lehrzeit hat die heute 27-jährige Floristin Natascha Frey aus Maidbronn in einem bekannten Gartenbauunternehmen in Versbach verbracht. Dann war fast von heute auf morgen alles vorbei. Zwei Tage vor Ende des Betriebsurlaubs rief der damalige Inhaber alle Angestellten, darunter auch Natascha Frey, an und teilte ihnen das Ende des Traditionsbetriebes mit.
Aus heiterem Himmel arbeitslos, das steckt man nicht leicht weg. Doch die junge Floristin, die schon beim Mainflora-Berufswettkampf einen dritten Platz belegte, ließ sich nicht hängen. Sie wagte den Sprung in die Selbstständigkeit und eröffnete nun ihren eigenen Laden – der sogar fast in Sichtweite ihres alten Arbeitgebers liegt.
„Ich sehe meine Chance und versuche sie zu nutzen.“
Natascha Frey Floristin aus Maidbronn
Natascha Frey bekam Hilfe von ihrem Steuerberater in Sachen Existenzgründung und Geschäftsführung. Ihre Vermieterin Isolde Mann ließ die Räumlichkeiten komplett umbauen, in denen sich früher die alte Raiffeisenbank befand. Eltern und Freunde halfen bei der Ladeneinrichtung und springen ein, wenn’s brennt – wie am Muttertag, wo viele Kunden einen Blumenladen aufsuchen. Frey ist zudem noch bei ihren „alten“ Stammkunden ein Begriff. Es hat sich herumgesprochen, dass die junge Frau ihr Geschäft mit Namen „Brilliant-Floristik“ eröffnet hat. „Viele meiner früheren Kunden haben mich ermutigt, diesen Schritt zu machen,“ so Natascha im Gespräch mit dieser Zeitung.
Zwölf Wochen dauerte es von ihrem Entschluss, sich in ihrem erlernten Beruf selbstständig zu machen bis hin zur Ladeneröffnung, zu der viele Freunde erschienen. „Ich habe während der Vorbereitung gelernt, wer wirklich ein guter Freund ist,“ sagt Natascha. Im Hinterkopf hatte sie schon immer den Gedanken, wie es denn mit etwas Eigenem wäre. In ihrer Ausbildung, die sie ausdrücklich als vorbildhaft bezeichnet, habe sie schon viele Dinge beigebracht bekommen, die ihr heute nützlich sind. Und auch einige der Lieferanten hat sie für ihr Geschäft mit an Bord holen können.
Natürlich steht sie schon mal bis in den späten Abend in ihrem Laden in der Versbacher St. Rochus-Straße, aber das lohne sich ihren Angaben nach. „Ich sehe meine Chance und versuche sie zu nutzen,“ so die Maidbronnerin. Sie ist sich sicher, wenn man den Mut hat, kann man einen Traum verwirklichen.