(hot) Rund sieben Monate nach Inbetriebnahme der Biogasanlage ist der Bau des geplanten Nahwärmenetzes im Creglinger Teilort Erdbach fast abgeschlossen. Bürgermeister Uwe Hehn und der Geschäftsführer der Energieagentur Main-Tauber-Kreis GmbH, Lothar Lauer, der auch das Regionalbüro der Bioenergie-Region H-O-T im Main-Tauber-Kreis leitet, machten sich jetzt ein Bild von der fortgeschrittenen Baumaßnahme.
Insgesamt werden elf der 14 Haushalte, zwei Schweineställe, eine Trocknungsanlage und das Dorfgemeinschaftshaus an das Nahwärmenetz angeschlossen. Unter Einsatz des Spülbohrverfahrens wurden auf einer Länge von insgesamt 850 Metern Leitungen verlegt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf circa 200 000 Euro, teilt die Bioenergieregion H.O.T. GmbH in einer Presseerklärung mit.
Bei einem Rundgang erläuterten die Vertreter der Bioenergiedorf Erdbach GbR neben den Eckdaten der Baumaßnahme auch das Verfahren der Spülbohrung. Die Spülbohrung ist eine grabenlose gesteuerte Leitungsverlegung, bei der eine Nassbohrung mittels Bentonitsuspension, einer Mischung aus Betonit und Wasser, durchgeführt wird. Das Spülbohrverfahren biete die Möglichkeit, die Oberfläche zu schonen und gleichzeitig Geld zu sparen. „Die Straßendecke musste nicht ein einziges Mal durchbrochen werden. Auch die Behinderungen für den Verkehr und die Anlieger waren gering“, hob Ortschaftsrat und Geschäftsführer der Bioenergiedorf Erdbach GbR, Helmut Busch, hervor. Die Gesamtlänge der Leitungen liegt bei circa 850 Meter, die der Spülbohrungen bei circa 500 Meter. Durchschnitt-lich wurden 70 bis 80 Meter Leitungen am Tag verlegt. Der Gesamtverbrauch an Wärme vor Ort wird auf rund 522 000 Kilowatt pro Stunde geschätzt. Die im August 2010 errichtete Biogasanlage reicht für die Wärmeerzeugung aus. „Wir erreichen hier in Erdbach nahezu eine Vollversorgung, wodurch die Privatleute keine weiteren Energiequellen vorhalten müssen. Für die Redun-danz steht eine separate Wärmequelle zur Verfügung. Gerade diese Verlässlichkeit ist ein großer Vorteil für alle Beteiligten“, sagte Thomas Blumenstock, Geschäftsführer der Bioenergiedorf Erdbach GbR.
Bürgermeister Uwe Hehn zeigte sich begeistert von dem Einsatz der Beteiligten in Erdbach. „Mein Dank gilt allen Akteuren vor Ort für die hervorragende Zusammenarbeit. Ohne städtische Hilfe haben Sie dieses Projekt alleine auf die Beine gestellt und dabei noch Rücksicht auf unsere Straßen genommen. Hierfür spreche ich meine volle Anerkennung aus“, sagte Hehn. Er sagte zu, dass sich auch die Stadt Creglingen mit dem Dorfgemeinschaftshaus an das Nahwärmenetz anschließen wolle.
In den Ortschaften Freudenbach und Waldmannshofen erfolgt derzeit ebenfalls die Umstellung der Versorgung mit Nahwärme.