Erfreuliches konnte Bürgermeister Jürgen Götz in der Sitzung des Gemeinderates von der Caritas-Sozialstation St. Stephanus vermelden, an der die Gemeinde beteiligt ist. So wird nach dem Prüfbericht der HPS Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH & Co. KG vom 3. April die Vermögens- und Finanzlage der Einrichtung mit einem Eigenkapital von 922.000 Euro weiterhin als gut bezeichnet, setzte sich im Wirtschaftsjahr 2023 bei einem Jahresüberschuss von 1941 Euro das positive Ergebnis des Vorjahres von 10.865 Euro fort und erhielt sie bei der jährlichen Regelüberprüfung durch den Medizinischen Dienst Bayern die Note 1,0. So war es keine Frage, dass der Gemeinderat den von der Gesellschafterversammlung am 11. April gebilligten Jahresabschluss mit Entlastung des Geschäftsführers Martin Klug ohne Einwendungen zur Kenntnis nahm.
Die Sozialstation wurde 1977 zunächst als Arbeitsgemeinschaft von den politischen und kirchlichen Gemeinden der benachbarten Orte Veitshöchheim und Thüngersheim gegründet und 2005 in eine gGmbH übergeführt. Hauptgesellschafter ist mit einem Anteil von 40 Prozent am Stammkapital von 25.000 Euro die Gemeinde Veitshöchheim, während die Gemeinde Thüngersheim mit acht Prozent vertreten ist. Die Mehrheit der Anteile besitzen die kirchlichen Gesellschafter: aus Veitshöchheim die Kirchengemeinden Sankt Vitus (16 Prozent), Kuratie Heilige Dreifaltigkeit (zwölf Prozent) und die evangelische Christuskirche (zwölf Prozent) sowie aus Thüngersheim der Krankenpflegeverein (zwölf Prozent). Die Vorstandschaft wechselt jährlich zwischen den Gesellschaftern.
Sozialstation mit dem Schwerpunkt ambulante Kranken- und Altenpflege
Seit 2012 verfügt die Sozialstation über ein eigenes Domizil mit 314 Quadratmeter Nutzfläche in zentraler Lage im Veitshöchheim im ehemaligen Postgebäude an der Zufahrt zum Bahnhofsgebäude. Die Gesellschaft konnte die einschließlich Grunderwerb 530.000 Euro teure Investition aus Eigenmitteln bestreiten.
Die Sozialstation ist mit dem Schwerpunkt ambulante Kranken- und Altenpflege eine gemeinnützige Einrichtung, die keine eigenwirtschaftlichen Ziele verfolgt. Sie trägt mit ihren Angeboten in den Gemeinden Veitshöchheim und Thüngersheim dazu bei, älteren und hilfsbedürftigen Menschen möglichst lange ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu Hause zu ermöglichen. Das Angebot besteht aus pflegerischen Leistungen und Versorgungen, hauswirtschaftlichen Leistungen und der Betreuung und Entlastung der pflegenden Angehörigen. Als christlich caritativer Pflegedienst richtet sich dieses an alle Bürger der vorgenannten Gemeinden, unabhängig von Religionszugehörigkeit und finanziellen Verhältnissen.
Mehrere Kooperationen mit Pflegeschulen
Darüber hinaus werden im 45 Quadratmeter großen Mehrzweckraum Vorträge und Schulungen für Angehörige angeboten und jeden zweiten und vierten Donnerstag im Monat wird von 14 Uhr bis 16 Uhr zu einem Seniorennachmittag mit Günther Stadtmüller eingeladen. Um auch den nicht mehr selbständig mobilen Senioren die Möglichkeit zu geben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, wird bei Bedarf ein Fahrdienst angeboten.
Laut Lagebericht des Geschäftsführers beschäftigte die Sozialstation am 31. Dezember 2023 zur Versorgung ihrer über 150 Klienten insgesamt 28 Mitarbeitende in Voll- oder Teilzeit, davon 16 in der Pflege, acht in der Hauswirtschaft und Betreuung sowie vier Kräfte in Verwaltung und Technik. Ehrenamtlich war im Jahresverlauf eine Person als Alltagsbegleitung tätig. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, wurden mehrere Kooperationen mit Pflegeschulen eingegangen, deren Auszubildende Teile ihrer praktischen Ausbildung unter qualifizierter Anleitung in der Sozialstation absolvieren.