Von einem sehr engen Investitionshaushalt spricht Uffenheims Bürgermeister Wolfgang Lampe. Um geplante Vorhaben auch umsetzen zu können, plant die Stadt nach längerer Zeit wieder eine Kreditaufnahme. 2,3 Millionen Euro werden es wohl sein. Das Volumen des Gesamthaushalts beträgt rund 38 Millionen Euro. Heuer könnte die Stadt in Corona-Zeiten nochmals mit einem blauen, im nächsten Jahr mit zwei blauen Augen davonkommen, meinte Lampe, der für 2023 dann auf Besserung hofft. Der Finanzausschuss empfahl dem Stadtrat die Zustimmung zum Haushalt.
Nach derzeitiger Planung könne im Verwaltungshaushalt nach wie vor nur eine Zuführung von 45 000 Euro zum Vermögenshaushalt erwirtschaftet werden, informierte Bürgermeister Wolfgang Lampe den Finanzausschuss. 107 000 Euro müssen aber für Zinsleistungen erbracht werden. Die haushaltsrechtliche Vorgabe der Pflichtzuführung zur Deckung der ordentlichen Tilgung kann laut Lampe nur durch eine Entnahme aus der allgemeinen Rücklage gewährleistet werden. Ende 2021 rechnet Lampe mit einem voraussichtlichen Schuldenstand der Stadt einschließlich der Stadtwerke von 9,5 Millionen Euro.
Rückgang bei der Gewerbesteuer
An Schlüsselzuweisung erwartet die Stadt rund 1,3 Millionen Euro, aus der Einkommens- und Umsatzsteuer erwartet man 4,1 Millionen Euro. Bei der Gewerbesteuer rechnet die Kämmerei mit einem Rückgang auf 1,9 Millionen Euro.
Bei den Ausgaben schlägt die Kreisumlage mit 3,5 Millionen Euro und damit mit einem neuen Höchstsand zu Buche, 300 000 Euro mehr als 2020. 1,1 Millionen Euro beträgt die Umlage der Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim, als Umlage für die Grund- und Mittelschule fallen 970 000 Euro an. Notwendig wird die Summe für die Digitalisierung und den Ausbau der Ganztagesbetreuung. Für den laufenden Betrieb der Kindergärten sind 1,2 Millionen Euro notwendig. An Personalaufwendungen sind 1,9 Millionen Euro veranschlagt.
Augenmerk auf den Verwaltungshaushalt
13,4 Millionen Euro umfasst der Vermögenshaushalt – ein neuer Höchststand. Viele Dinge hat die Stadt zu tun. Dazu zählen die Schaffung von Krippen- und Kindergartenplätzen, die Erschließung des neuen Baugebiets Schlössleinsbuck, die Generalsanierung des Hallenbads, der Neubau des Dorfgemeinschaftshauses Welbhausen, der Neubau einer Notunterkunft oder die Sanierungen des Würzburger Torturms oder des Sirenenturms auf dem Rathausdach. Der Schwerpunkt liegt aber im Abwasserbereich. Dabei geht es um den Ausbau der Kläranlage und um den Anschluss von drei Ortsteilen.
CSU-Fraktionssprecherin Ulrike Streng signalisierte zwar Zustimmung zum Haushalt, machte aber deutlich, dass man ein Augenmerk auf dem Verwaltungshaushalt haben müsse. Hier fielen bei den Personalausgaben 100 000 Euro mehr als 2020 an. Alle Posten im Verwaltungshaushalt müssten mit Blick auf 2022 offen diskutiert werden, denn die Zuführung von nur 45 000 Euro sei für sie eine "mittlere Katastrophe". Gemeinsam habe man da Hausaufgaben zu machen, sagte sie.
Zuschuss für Kirchengemeinde und Tennisclub
Der Finanzausschuss stimmte des Weiteren dem Antrag der Kirchengemeinde Welbhausen zu, einen Zuschuss für den Läutcomputer der Kirchenuhr zu gewähren. Geeinigt wurde sich auf 250 Euro. Die Anschaffungskosten betragen 1880 Euro.
Einen Zuschuss von 750 Euro bekommt der Tennisclub für den Austausch von fünf Fenstern im Vereinsheim. Eigentümer des Vereinsgeländes einschließlich Clubheim ist die Stadt, die das Gelände gegen Pacht dem Verein überlässt. Auch der Unterhalt liegt beim Verein.