Zum 112. Mal schlängelt sich am Faschingsdienstag, 9. Februar, ein Faschingszug durch die Straßen und Gassen des Städtle. In dieser Session steht der Heidingsfelder Gaudiwurm – wie sein größerer „Bruder“ in der Würzburger Innenstadt – unter dem Motto „Faschingszug in Gefahr“. Gebühren für Sicherheit und Sanitäter bedrohen die Existenz dieser bei Klein und Groß beliebten Veranstaltungen. Wer den Heidingsfelder Faschingszug unterstützen will, kann ab sofort für 1,11 Euro einen Umhänger kaufen. Er dient nicht nur der Finanzierung der Musikgruppen, sondern auch dem Fortbestand des Gaudiwurms.
Seit 16 Jahren verkauft die Interessengemeinschaft (IG) Zugleitung Heidingsfeld solche Faschingsumhänger. Dabei lässt Ehrenzugleiter Jochen Ohlhaut seiner Kreativität stets freien Lauf: Dieses Mal steht das 20-jährige Bestehen des neuen Siedlerheims in der Lehmgrubensiedlung im Mittelpunkt der Zugplakette.
Unter dem Spruch „Helau, die Siedler komme“ lässt der Künstler aber auch die Faschingsgruppe des westlich der Eisenbahnlinie residierenden Völkchens tanzen. Durch die Luft segeln auf dem Umhänger auch zwei Hähnchen („Göker“). Warum? Weil sich in der Nachbarschaft des Siedlerheims das Vereinsheim der Rassegeflügelzüchter befindet.
Bei der Vorstellung der Heidingsfelder Zugplakette war Siegfried Bader, Mitglied der IG Zugleitung, gar nicht zum Spaßen. „Heuer müssen die Organisatoren der beiden Faschingszüge erstmals insgesamt 2500 Euro Gebühren für die Sicherheit zahlen“, erklärte er. Dieser Betrag wird zum größten Teil auf die beteiligten Fußgruppen umgelegt. Die Faschingswagen werden schon seit Jahren zur Kasse gebeten: Sie müssen jeweils 50 Euro Gebühr zahlen.
Trotz dieser für die Narren bedenklichen Entwicklung lassen sich die Organisatoren des 112. Hätzfelder Straßenfaschings die gute Laune nicht vermiesen; sie hoffen, dass viele Unterstützer die Zugplaketten erwerben und den Kaufpreis von 1,11 Euro vielleicht sogar zusätzlich durch eine kleine Spende nach oben aufrunden.
Der Gaudiwurm lockt an jedem Faschingsdienstag die Narren von nah und fern ins Städtle. Bis zu 40 000 ausgelassen feiernde Besucher waren schon mit von der Partie. Durchschnittlich sorgen mehr als 40 beteiligte Gruppen für beste Stimmung, und auch für den bevorstehenden Umzug rechnet Dieter Hemm von der IG Zugleitung mit einer gut gefüllten Anmeldungsliste.
Den Faschingsumhänger gibt es ab sofort in Heidingsfeld bei: Metzgerei Linse, Elektro Ziegler, Altdeutsche Weinstube, Sparkasse Mainfranken, Metzgerei Kram, Tankstelle HEM, Blumengeschäft „Rosenzauber“ der Gärtnerei Müller, Volks- und Raiffeisenbank sowie während der Prunksitzungen der Fasenachtsgilde Giemaul.