Das Brandschutzkonzept für das geplante Asylbewerberheim im früheren Gasthaus „Alte Brücke“ wird geändert. Nun ist vorgesehen, dass Bewohner des Dachgeschosses bei einem Brand, wenn das Treppenhaus nicht nutzbar ist, über einen Ausstieg mit niedrigerer Brüstung gerettet werden, die mit tragbaren Leitern der Feuerwehr erreichbar sein soll.
Bis es so weit ist, müssen sie aber warten bis Feuerwehrleute da sind, die erst einmal hoch klettern müssen, um das Schutzgitter abzuschrauben. Erst dann könnte die Menschenrettung beginnen. Wenn aber hinter den betroffenen Menschen Qualm und Flammen drohen, dann warten sie nicht geduldig und diszipliniert zehn Minuten lang auf Hilfe. Panische Reaktionen sind wahrscheinlich – mit schlimmen Folgen. Wie wichtig Möglichkeiten zur raschen Flucht wären, haben in jüngster Zeit Brände mit Todesopfern gezeigt.
Das Konzept für die „Alte Brücke“ scheint noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Wenn eine sichere und schnelle Rettung gar nicht möglich sein sollte, hätte man vielleicht den Schluss ziehen müssen, dass das Dachgeschoss des Gebäudes nicht für den vorgesehenen Zweck geeignet ist.
Zweifellos sitzt den Behörden die Zeit im Nacken, weil die zahlreichen Zuflucht Suchenden untergebracht werden müssen. Dass aus diesem Druck heraus beim Brandschutz mit zweierlei Maß gemessen wird, darf nicht passieren.