Nach anfänglicher Begeisterung erntet die neue und halbfertige Fußgängerzone Eichhorn-/Spiegelstraße auch Kritik. Passanten stoßen sich am allzu grauen Straßenbild. Darin geht auch der als optische Sensation gepriesene QR-Code im Kreuzungsbereich unter, der sich farblich vom Normalpflaster kaum absetzt.
Abwechslung bieten dagegen die zahlreichen archäologischen Grabungen, wenn auch nur für kurze Zeit. Kaum sind geschichtliche Funde wie mittelalterliche Mauern oder jüngst ein Skelett ausgegraben, sind sie auch schon wieder unter dem neuen Straßenbelag verschwunden.
Es ist aus pragmatischen und finanziellen Gründen nachvollziehbar, nicht jeden Fund unter einer Glasplatte zu präsentieren. Doch allein eine gedruckte Dokumentation über die zahlreichen Funde, wie sie die Stadt plant, ist zu wenig.
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Stadtgeschichte sollte auch erlebbar und identitätsstiftend sein. Gelegenheit dazu und zu einer optischen Aufwertung der Fußgängerzone bietet das jetzt freigelegte alte Pflasterstück. Ob unter Glas oder neu verlegt an der Erdoberfläche, es wäre ein optischer und kultureller Gewinn. Auch wenn?s – zugegeben – ein etwas teureres Pflaster wäre.
Im übrigen geht's nicht nur um ein Stück Pflaster, sondern auch darum, den Umgang mit Würzburgs vielen Ausgrabungsfunden künftig vielleicht etwas intensiver und fantasievoller abzuwägen.