„Dieses Seniorenheim wird für eine Zielgruppe gebaut, zu der ich mich dazuzähle.“
Oberbürgermeister Christian Schuchardt
Es gibt angenehmere Tage für einen Spatenstich am Hubland als der bislang heißeste des Jahres. Das sah auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt so und mahnte seine Zuhörer, doch „bitte im Schatten zu bleiben“, während er seine Begrüßungsrede unter einem Pavillondach hielt. „Wir wollen uns als Pflegeeinrichtung anders präsentieren, als dass wir Pflegefälle generieren“, erklärte er die Forderung schmunzelnd. Rund 50 geladene Gäste waren am Donnerstagmittag auf das Gelände der ehemaligen Leighton Baracks gekommen, um den Baubeginn des Seniorenheim der Stiftung Bürgerspital zu feiern.
Drei miteinander verbundene Einzelgebäude mit Einzelzimmern, Appartements, Räumen für Therapie und Wellness, Restaurant, Innenhöfen, Gemeinschaftszimmern und einem Panoramasaal mit Festungsblick sollen bis Mitte 2018 im Eingangsbereich des ehemaligen Kasernengeländes nahe der Rottendorfer Straße entstehen. Zum gleichen Zeitpunkt soll es dann auch auf dem anliegende Landesgartenschaugelände blühen und gedeihen. Um die Ecke entstehen ein Nahversorgungszentrum und Wohnhäuser, die Universität liegt auf der anderen Seite des neuen Parks. Studenten, Familien und Senioren sollen sich den neuen Stadtteil künftig teilen. Ein Konzept, das ankommt.
„Schon am Tag der ersten Ankündigung in der Presse erreichten das Bürgerspital zahlreiche Anmeldungen“, sagt der Oberbürgermeister. Eine Tatsache, die Schuchardt, der selbst Stiftungsratvorsitzender ist, nicht wundert. Denn obwohl Würzburg auf dem Papier und dank der Studenten die jüngste Großstadt Deutschlands sei, nehme die Zahl derjenigen, die älter als 65 Jahre sind, stetig zu. „Dieses Seniorenheim wird für eine Zielgruppe gebaut, zu der ich mich auch schon dazuzähle“, meint der 47-Jährige. Man werde hier dem andauernden Trend zu mehr Privatsphäre und selbstbestimmten Wohnen im Alter gerecht.
Die Idee für den Neubau ist lange gereift: Schon 2011 plante die Stiftung im neu entstehenden Stadtteil Hubland ein Grundstück zu kaufen und dort die mittlerweile vierte Einrichtung für betreutes und selbstständiges Wohnen zu errichten.
Vier Jahre darauf entschied sich das Bürgerspital dann für den Entwurf des Architektenbüro RKW Architektur und Städtebau aus Düsseldorf. Jetzt, wieder ein gutes Jahr später, ist der Spatenstich auf ein historisches Datum gefallen. Dass OB Schuchardt um punkt 13.16 Uhr die Gäste auf der Baustelle begrüßte, war kein Zufall: Am 23. Juni 1316 ist das Bürgerspital gegründet worden.