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FRAUENLAND: Statt Möbelhaus modernes Wohnen

FRAUENLAND

Statt Möbelhaus modernes Wohnen

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    Bald Vergangenheit: In diesen Tagen werden alle Gebäude des ehemaligen Möbelhauses Pflüger in der Keesburgstraße abgerissen. THERESA MÜLLER
    Bald Vergangenheit: In diesen Tagen werden alle Gebäude des ehemaligen Möbelhauses Pflüger in der Keesburgstraße abgerissen. THERESA MÜLLER Foto: Foto:

    Gar so lange ist es nicht her, dass es in der Keesburgstraße 13 eines der bedeutendsten Einrichtungshäuser Unterfrankens gab. 1988 feierte Möbel Pflüger dort 75. Firmenbestehen und hatte das Möbelhaus aus diesem Anlass noch einmal gründlich innen und außen modernisiert. Nicht einmal zehn Jahre später wurde das Möbelhaus 1997 geschlossen. Seitdem gammelt das 2155 Quadratmeter große Areal einschließlich aller Betriebsbauten und Ausstellungsflächen ungenutzt vor sich hin und erregte mehrfach auch öffentlich Ärger wegen seines ungepflegten Zustands in der sonst noblen Wohnstraße.

    Das wird sich nun sehr schnell ändern. Die Firma Heinz von Heiden mit Sitz in Isernhagen bei Hannover hat jetzt das Grundstück von der Erbengemeinschaft Pflüger gekauft und wird dort eine Wohnanlage mit 28 Eigentumswohnungen und einer Tiefgarage mit 30 Stellplätzen bauen. Die Genehmigung aus dem Rathaus liegt bereits vor. In diesen Tagen wird mit dem Abriss aller Gebäude einschließlich des Büro- und Wohnhauses an der Keesburgstraße begonnen. Den Käufer ist versprochen, dass die Wohnungen zum 31. Dezember 2011 bezugsfertig sind.

    Die Sparkasse Mainfranken, deren Immobilien Center das Marketing für die Wohnungen übernommen hat, erlebte an diesem Mittwoch eine gewaltige Überraschung. Vor dem Abbruch hatte sie potenzielle Kunden in das alte Möbelhaus zur Information eingeladen. Mehr als 100 Gäste waren gekommen. Der Verkauf scheint unglaublich gut zu laufen. Sparkassen-Vorstandsmitglied Hans Diehm führt das Interesse einerseits auf die günstige Lage zur Innenstadt zurück. Damit sei es interessant sowohl für Anleger, als auch Mieter. In Würzburg sei aber in den letzten Jahren auch zu wenig gebaut worden. Fünf Wohnungen sind schon weg, bis zum Jahresende, glaubt Diem, sei alles verkauft. Schon mehrere Investoren hätten Interesse gehabt, jetzt aber sei die Zeit reif gewesen.

    Auch Bürgermeister Adolf Bauer freute sich über die Investition. Die Stadt brauche dringend Wohnraum. Wichtig sei dabei, wenn solche „Gebilde“ in der Stadt revitalisiert werden können. Zu lange sei dieses frühere Möbelhaus als „Attrappe“ in guter Stadtrage gestanden.

    Die Firmengruppe Heinz von Heiden zählt bundesweit zu den Marktführern und hat bereits 38 000 Objekte verwirklicht, auch im Stadtgebiet Würzburg, vor allem im Stadtteil Rottenbauer. Für ihr neues Objekt in der Keesburgstraße 13 wurde mit „Schöner Wohnen“ auch ein Titel des bisherigen Grundstückseigners Pflüger übernommen. Das Möbelhaus hatte ab 1972 eine Filiale „Schöner Wohnen“ am Residenzplatz, die ebenfalls 1997 geschlossen wurde. Dieses Haus wurde bereits 1995 an den Würzburger Geschäftsmann Rudi May verkauft. Familie Pflüger hatte 1997 wegen „unbefriedigender Geschäftslage“ aufgegeben.

    Zu der Zeit war noch Alfred Pflüger als Seniorchef im Unternehmen, er verstarb 88-jährig 2001. Sohn Klaus Pflüger führte die Geschäfte. Prominentes Familienmitglied war damals Ingeborg Weber, geborene Pflüger, Ehefrau von Jürgen Weber, der zum Zeitpunkt der Geschäftsaufgabe erst kurz als Oberbürgermeister der Stadt im Amt war.

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