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WÜRZBURG: Staub und Diesel für eine gute Tat

WÜRZBURG

Staub und Diesel für eine gute Tat

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    Startklar: Uwe Schäfer und Wolfgang Schmitt mit ihrem Rallye-Auto.
    Startklar: Uwe Schäfer und Wolfgang Schmitt mit ihrem Rallye-Auto. Foto: Foto: privat

    Seit 27 Jahren sind sie Freunde aus gemeinsamen Studienzeiten, nun treten sie am 26. Dezember eine höchst abenteuerliche Reise an. Die zwei Würzburger Unternehmensberater Uwe Schäfer und Wolfgang Schmitt verwirklichen ihren lang gehegten Traum, sie fahren bei der „Dust and Diesel-Rallye Humanitaire“ mit. Die „Staub und Diesel-Tour“ findet zweimal im Jahr statt und ist die Würzburger Antwort auf die „Rallye Paris-Dakar“. Neben der Begeisterung für das Fahren und der Abenteuerlust steht hier aber der humanitäre Zweck im Vordergrund. Die Rallyefahrzeuge, alle von der Marke Mercedes-Benz, werden nämlich nach der Fahrt zugunsten eines Waisenhauses in Mauretanien verkauft.

    Im Fall der zwei wagemutigen Würzburger handelt es sich um einen Benz W125, Fundort Aschaffenburg, mit 400 000 Kilometer auf dem Buckel, aus erster Hand, scheckheftgepflegt und dem kleinsten Dieselmotor seiner Art. „Autos dieser Marke und Konzeption lassen sich in Afrika am besten verkaufen, es gibt dort mehr Ersatzteile für die Fast-Oldtimer aus den Jahren 1987 bis 1995 als in ganz Europa jemals zu finden wären. Und uns geht es ja schließlich darum, das Fahrzeug zu einem guten Preis verkaufen zu können um für die Waisen möglichst viele Spenden zu sammeln“, erklärt Uwe Schäfer. „Es geht nicht um ein Rennen auf Zeit. Das Ankommen im westafrikanischen Senegal mit unseren betagten Gefährten ist unser Ziel“, schreibt Veranstalter Florian Schmidt, ebenfalls aus Würzburg stammend, in seinem Prospekt zur Rallye.

    Reizvolle Kombination

    Die Kombination aus Urlaub, Abenteuer und dem humanitären Zweck machte für die beiden Diplom-Betriebswirte den ganz besonderen Reiz aus: „Urlaubsreisen haben wir schon viele gemacht, ein derartig spannendes Abenteuer haben wir beide jedoch noch nie erlebt. Und dabei noch Gutes zu tun, das fasziniert uns.“, erzählt Wolfgang Schmitt. Aber auch neue Menschen kennen zu lernen, die man wohl nie treffen würde im straffen Joballtag als Selbstständiger, auch das hat es den beiden angetan. Unter Studenten, Lebenskünstlern, begeisterten Benz-Schraubern und all den anderen, fallen die beiden Würzburger denn auch ein wenig aus dem Rahmen.

    Ganz ungefährlich ist die Reise nicht. Über Stock und Stein mit alten Fahrzeugen, in politischen Unruhegebieten teilweise sogar mit Polizeischutz – all das ist für die beiden aber offenbar nur ein zusätzlicher Kick: „Wir können es kaum noch erwarten zu starten!“

    Trotzdem bleiben die beiden auf dem Boden: Schäfer und Schmitt sind sich bewusst, dass die Tour Fahrer und auch Fahrzeug an ihre Grenzen bringen wird. Hitze, holprige Strecken, Pannen und spartanisch drei Wochen nur mit dem Nötigsten zu leben – das wird definitiv eine neue Erfahrung. „Aber genau das macht es attraktiv für mich, meine eigenen Grenzen kennen zu lernen ist ein wertvolles Erlebnis.“, meint Uwe Schäfer.

    Für die Vorbereitungen haben Schäfer und Schmitt vom Veranstalter eine Checkliste bekommen, alles Nötige steht dort drauf: Visa, 30 Passkopien für Polizeikontrollen, „Bestechungsmaterialien“ wie Zigaretten für die Grenzwärter, aber auch banale Sachen wie ein Abschleppseil oder Häringe fürs Zelt. Ein Roadbook mit genauen Angaben der Treff- und Zielpunkte samt Koordinaten ist Pflicht. „Wir hoffen auch noch auf die Weihnachtsgeschenke der Familie und Freunde. Auf dem Wunschzettel stand diesmal vor allem Campingausrüstung“, erzählt Wolfgang Schmitt lachend und man sieht ihm die Vorfreude richtig an.

    Um eine Verbindung zwischen deutschen und afrikanischen Kindern herzustellen, wird das Rallyefahrzeug vor der Fahrt im St. Hildegard Kindergarten in Würzburg von kleinen Künstlern verschönert um dann in Mauretanien richtig was herzumachen.

    Startschuss ist am Zweiten Weihnachtsfeiertag und Silvester verbringen die beiden in Marrakesch. „In Gedanken sind wir natürlich auch in Würzburg bei unseren Familien und Freunden“, sagen Uwe Schäfer und Wolfgang Schmitt. Doch bis dahin bleibt noch viel zu tun.

    Zahlen & Fakten

    Gestartet wird in Tarifa, Spanien. Das Ziel der Rallye ist 4500 Kilometer entfernt in St. Louis im Senegal. 7473 Kilometer ist die Gesamtstrecke von Würzburg in den Senegal.

    Es sind 25 Autos am Start sowie drei Organisationsfahrzeuge. Um die 14 000 Liter Sprit werden benötigt, Die Startgebühr beträgt 850 Euro pro Fahrzeug inklusive Fahrer. Für jeden weiteren Mitfahrer beträgt die Startgebühr 380 Euro. Übernachtung: Im Zelt auf gebuchten Campingplätzen.

    Ende der Rallye ist am 16. Januar 2012. Die Autos werden im Schnitt für rund 800 Euro an Autohändler in Mauretanien verkauft. Es kommen bei 28 Fahrzeugen somit um die 21 000 Euro zusammen. Der Erlös geht zu 100 Prozent an die AEPN Mauretanienhilfe und kommt zwei Waisenhäusern zugute.

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