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BAD WINDSHEIM: Staunen übers böhmische Gewölbe

BAD WINDSHEIM

Staunen übers böhmische Gewölbe

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    30 Jahre – 30 Wochen: Viel zu zeigen hat das Fränkische Freilandmuseum auch im Geburtstagsjahr. Themenwochen beleuchten Arbeitsfelder und Facetten des Museums. Neben dem Jubiläumswochenende wird die Einweihung des Bauernhauses aus Reichersdorf mit seinem einzigartigen Stallgewölbe, das Bezirkstagspräsident Richard Bartsch (links) und Museumsleiter Herbert May begutachten, der Höhepunkt des Jahres sein.
    30 Jahre – 30 Wochen: Viel zu zeigen hat das Fränkische Freilandmuseum auch im Geburtstagsjahr. Themenwochen beleuchten Arbeitsfelder und Facetten des Museums. Neben dem Jubiläumswochenende wird die Einweihung des Bauernhauses aus Reichersdorf mit seinem einzigartigen Stallgewölbe, das Bezirkstagspräsident Richard Bartsch (links) und Museumsleiter Herbert May begutachten, der Höhepunkt des Jahres sein. Foto: Foto: GERHARD KRÄMER

    Es wird kein großes Geburtstagsfest geben, dafür aber werden unter dem Motto „30 Jahre - 30 Wochen“ verschiedene Themen eine Woche lang in den Mittelpunkt gerückt. Jeweils samstags startet eine Themenwoche, die sich Arbeitsfeldern und Facetten des Museums widmet. Pro Woche gibt es eine Sammel-Postkarte. „Diese Karten sollen einen Boom auslösen, so dass jeder alle haben möchte“, wünscht sich Pressesprecherin Ute Rauschenbach.

    Den Auftakt der Themenwochen bildet die Ausstellung „Umbruchzeit“ der vorherigen Saison, die die 1960er und 1970er Jahre auf dem Lande zum Inhalt hat. Die Woche darauf führt das Museum die Besucher auf die Baustellen, denn ständig werden Häuser ab- und aufgebaut.

    Mächtiges Gebäude

    So fand auch das Pressegespräch zur Saisoneröffnung auf der Baustelle im Stall des bislang größten Bauernhauses im Museum statt. Das mächtige Gebäude aus Reichersdorf (Altmühlgebiet) beeindruckt durch sein böhmisches Gewölbe im Stall. Über 700 Tonnen Steine wurden seit drei Jahren verbaut, auf einer Fläche von 260 Quadratmetern lasten 70 Tonnen Dachschieferplatten auf dem Gebäude. Ohne die 400 000 Euro des Fördervereins, der zweitgrößte eines Freilandmuseums in Deutschland, hätte das Haus nicht aufgebaut werden können, dankte Museumsleiter Herbert May.

    Weitere Themen sind zum Beispiel Osterbräuche, Bier, alte Haustierrassen, Mühlen, Wasser, das Museumsdepot, Handwerk, Jagd, Möbel, Gespräche mit ehemaligen Hausbesitzern und zum Schluss die Versetzung der Häuser mit der Eröffnung des großen Hofes als Höhepunkt. Ein kleines Jubiläumswochenende findet am 28./29. Juli statt: Vieles wird sich dabei um die Zahl 30 drehen. Am Samstag werden Oldtimer durchs Museum tuckern, am Sonntag drehen Tiergespanne ihre Runden. Und der Bezirkstagspräsident wird die Kerzen der Geburtstagstorte ausblasen.

    Bartsch und May hoffen, mit diesem Angebot wieder viele Menschen für das Museum zu begeistern. Immerhin verzeichnete man im Jahr 2011 mit 225 000 Besuchern einen Rekord, wobei aufgrund des 200. Geburtstages der Versicherungskammer Bayern allein 40 000 Menschen zur Feier ins Museum kamen. Im März ist das Freilandmuseum Mittelpunkt des Entdeckerpasses der Metropolregion Nürnberg, den der Landrat des Landkreises Fürth, Mathias Dießl, seinerzeit initiiert hatte.

    Neben dem großen Bauernhaus wird auch ein Bauernhaus aus Unterlindelbach bald fertig sein. Abgebaut werden heuer das alte Badhaus aus dem Jahr 1450 in Wendelstein und die Nonnenmühle bei Uehlfeld, da im Museum eine Sägemühle noch fehlt.

    Wann die Gebäude dann aufgebaut werden, steht noch nicht fest. Laut May warten im Depot noch 15 Gebäude auf ihren Aufbau. Denn die Teile des Reichersdorfer Hauses befanden sich seit 1990 auf dem Museumsgelände. „Aber es gibt einen Aufstellungsplan“, sagt May und lacht: „Bis alles aufgebaut ist, bin ich im Ruhestand!“ Der Bezirk verfüge nicht über Reichtümer und sei auf Geld vom Förderverein, Lotterien, Spenden oder vom Freistaat angewiesen, erklärt Bartsch. Doch aufgebaut werden soll jedes Jahr etwas.

    Das Jahresprogramm des Fränkischen Freilandmuseums ist wieder voll gepackt mit Veranstaltungen: Am 25. März gibt es einen Technik-Tag in der Ziegelei, am Gründonnerstag werden Eier wie früher gefärbt, am Karfreitag wird das Passionsspiel nach Hans Sachs aufgeführt und am Ostersonntag dürfen Kinder Ostereier suchen. Am 29. April findet der Tag des Bieres statt. In der Zeit vom 1. Mai bis 5. August finden Aufführungen des Freilandtheater-Kinderstücks „Lockenköpfchen“ statt. Am 5. Und 6. Mai wird Museumskirchweih gefeiert, ebenso findet ein historischer Jahrmarkt statt. Am 13. Mai ist der Tag der alten Haustierrassen, am Pfingstsonntag ein Naturtag und am Pfingstmontag der Mühlentag. Die Museumsnacht findet heuer am 23. Juni statt, einen Tag später ist der Tag der Volksmusik. In der Zeit vom 29. Juni bis zum 18. August führt das Freilandtheater das Stück „Heldenzeit“ auf.

    Musikfest der Realschulen

    Am 8. Juli feiern 30 Musikgruppen mittelfränkischer Realschulen ihr Musikfest. Am 5. August findet ein Kunsttag, am 2. September der Ziegentag statt. Das Herbstfest wird am 22. Und 23. September gefeiert. Mittelaltertage gibt es am 29. Und 30. September sowie am 3. Oktober. Am 25. November regen „Die Sameds“ mit Liedern und Geschichten über den Gevatter Tod zum Nachdenken über die Themen Tod und Sterben an. Adventsonntagen wird in den fränkischen Bauernstuben Advent gefeiert. Die Museumsweihnacht findet am zweiten Advent statt.

    In der Spitalkirche (Museum Kirche in Franken) wird es laut Andrea K. Thurnwald vom 30. April bis zum 26. Juni die Sonderausstellung „Auf den Spuren der Hussiten“ geben. Vom 7. Juli bis 14. September findet ebenfalls in der Spitalkirche die Rauminszenierung „Dem Himmel so nah“ statt. In der Weihnachtszeit wird ein Krippenzyklus „Fränkische Krippe im Barockem Glanz“ gezeigt.

    Weitere Informationen gibt es unter Tel. (0 98 41) 66 80-0 oder auf der Homepage www.freilandmuseum.de

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