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GERBRUNN: Stefan Heindl gibt Vorsitz bei der DLRG ab

GERBRUNN

Stefan Heindl gibt Vorsitz bei der DLRG ab

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    Führungswechsel bei der DLRG Gerbrunn: Neuer Vorsitzender ist Tobias Elswick (links), sein Vorgänger war Stefan Heindl.
    Führungswechsel bei der DLRG Gerbrunn: Neuer Vorsitzender ist Tobias Elswick (links), sein Vorgänger war Stefan Heindl. Foto: Foto: Steffen Standke

    16 Jahre repräsentierte Stefan Heindl als Vorsitzender die DLRG Gerbrunn. Noch acht Jahre länger saß er im Vorstand. Jetzt lässt der 49-Jährige andere ran. Die Mitglieder wählten Tobias Elswick zum Nachfolger. Nicht die einzige Umbesetzung in der Führung.

    „Irgendwann wirst Du betriebsblind, bekommst Scheuklappen. Und Du merkst: Es muss etwas anders werden.“ Dieses Gefühl beschlich Stefan Heindl zuletzt immer häufiger, sagt er. Anträge für zu beschaffende Fahrzeuge stellen, Leistungsverzeichnisse sichten und was sinnvoll ist, auswählen, Baupläne durchgehen, Genehmigungsverfahren begleiten und – was am schwierigsten ist – einen Konsens zwischen den Mitgliedern und ihren Interessen finden. Und Entscheidungen treffen, die nicht jedem gefallen.

    15 bis 20 Stunden gingen dafür pro Woche drauf – ehrenamtlich. Schon vor vier Jahren hatte Heindl angekündigt, nicht mehr lange Vorsitzender zu bleiben. Doch wie das bei Vereinen ist: Ein guter Nachfolger lässt sich schwer finden. „Einige, die das Potenzial hatten, blieben nicht“, sagt der frühere Vorsitzende.

    Nach längeren Verhandlungen sagte schließlich Tobias Elswick: „Ich könnte es mir vorstellen.“ Der Würzburger, 28, arbeitet als Servicetechniker im Außendienst. In den Vorstand rückte er vor zwei Jahren auf – als einer von Heindls Stellvertretern.

    Nun führt er die DLRG Gerbrunn mit ihren mehr als 600 Mitgliedern selbst. Und das mit stark veränderten Team. Thomas Kurewitz bleibt Vize-Vorsitzender, den zweiten Vize-Posten übernimmt Andrea Böhm. Auch der Technische Einsatzleiter ist neu. Florian Räder beerbt Robert Seitz. Seine Vertreter heißt nicht mehr Michael Kurewitz, sondern Carsten Zipfel. Dieter Tomiczek bleibt Technischer Leiter Ausbildung. Als Stellvertreter löst Alexander Heiligenstedt Reiner Räder ab. Den Vorstand ergänzen Schatzmeisterin Birgit Kurewitz und Leiter Verbandskommunikation Bernd Baumgartner.

    In Heindls Amtszeit baute die DLRG auf einem Grundstück in der Gieshügeler Straße ihre Fahrzeughalle. Fünf Fahrzeuge und zwei Boote wurden angeschafft und die Jugendräume in der alten Schule umgebaut.

    Tobias Elswick möchte in den nächsten vier Jahren den zweiten Bauabschnitt – Büro- und Vereinsräume – angehen, sodass der Jugendkeller in der Alten Schule nicht mehr angemietet werden muss. Auch hat das Wasserrettungsfahrzeug 17 Jahre auf dem Buckel. Ein neues und ein Tauchkompressor sollen her.

    Um den Nachwuchs brauchen sich die DLRGler auf den ersten Blick nicht zu sorgen. Bei den samstäglichen Schwimmkursen, zwischen 15 und 19 Uhr, tummeln sich bis zu 180 Kinder aus Stadt und Landkreis Würzburg. Man profitiert vom Mangel an Schwimmbädern, aber auch von günstigen Beiträgen.

    Doch später, bei den 15- und 16-Jährigen, erfolgt ein Bruch. Schule, Hobbys, Freunde, Freundin – die Interessen sind oft andere als Wasserrettung. „Wer dann noch dabei ist, bleibt auch später dabei“, sagt Heindl. Sein Nachfolger will die Jugend locken – indem sie in die Arbeit der DLRG rein schnuppert.

    Zu tun haben die Retter übers Jahr gesehen genug. 230 Einsätze standen 2013 zu Buche. Wobei mit 191 Mal die Helfer vor Ort (HvO) in Gerbrunn am häufigsten angefordert wurden. 21 Mal wurden Veranstaltungen sanitätstechnisch abgesichert, elf Mal die Wasserrettung zu Hilfe gerufen. Die Hundestaffel rückte sechs Mal aus. Dieses Jahr gab es schon 60 HvO-Einsätze, 13 Absicherungen, drei Wasserrettungen; zwei Mal rückte die Hundestaffel aus.

    Stefan Heindl wird der DLRG erhalten bleiben. Als Schwimmlehrer, Digitalfunkausbilder und Einsatzleiter Wasserrettung. Aber nicht mehr als Führungskraft.

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