Sie ist immer wieder ein beliebtes Diskussionsthema: Die geplante Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke. Und sie war es auch in den Haushaltsberatungen der Stadt Würzburg an diesem Freitagnachmittag. Anlass war ein interfraktioneller Antrag von ÖDP/WL und der Linken-Fraktion im Rat. Sie wollten den im Haushalt für das Jahr 2021 vorgesehenen Investitionskostenzuschuss von 500 000 Euro für die Multifunktionsarena gestrichen haben.
Die Stadt Würzburg hatte sich verpflichtet, einen Investitionskostenzuschuss zu zahlen
Dieses Geld ist ein Teil des Investitionskostenzuschusses von insgesamt 2,5 Millionen Euro. Der Stadtrat hatte sich im Februar vorigen Jahres durchgerungen, diese Summe als Anteil der Stadt zu übernehmen. Auch die Rückzahlung und den Schuldendienst eines Kredites, den die Arena Würzburg Projektgesellschaft zu Baubeginn aufnehmen wird, soll die Stadt aufbringen.

Die Projektgesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter der Zukunftsstiftung Würzburg, die der s.Oliver-Gründer Bernd Freier mit weiteren Würzburger Geschäftsleuten ins Leben gerufen hatte. Sie waren im Herbst 2017 mit den Plänen für eine Multifunktionsarena an die Öffentlichkeit getreten, die östlich der Grombühlbrücke auf früherem Bahngelände gebaut werden soll.
Wie Sebastian Roth von der Linken-Fraktion erläuterte, solle man seitens der Verwaltung coronabedingt erst nachhören, wie denn der Planungsstand sei, bevor man in Vorkasse gehe. Raimund Binder (ÖDP) erläuterte weiter: "Wir reden über eine Gesamtbelastung der Stadt von 15 Millionen Euro, die wir uns in Corona-Zeiten einfach nicht leisten können." Ein Drittel der Hallenbelegung sei mit Kongressen und Tagungen geplant, die durch die Pandemie mindestens zur Hälfte wegfallen würden.
Wie steht der Würzburger Stadtrat zur Multifunktionsarena?
Doch mit ihren Argumenten standen sie ziemlich alleine. Wolfgang Roth, Fraktionsvorsitzender der CSU, nannte es ein "verheerendes Signal" an alle, die sich für den Bau der Arena einsetzen würden. Stadtkämmerer Robert Scheller gab zu bedenken, er sehe die Stadt durch Ratsbeschlüsse gebunden. Die Arena sei auch nicht vom Tisch. Wenn sie nach der Pandemie gebaut werde, könne die Stadt mit dem Pfund wuchern, die erste Multifunktionsarena in Europa zu haben, die unter dem Gesichtspunkt eines pandemiegerechten Hygiene-Konzepts geplant worden sei.
Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Kolbow sprach sich, wie auch Stadträte dafür aus, die getätigten Zusagen zu halten. Allerdings konnte er sich mit seinem Vorschlag eines Sperrvermerks - der Stadtrat müsse jede Mittelausgabe absegnen - aber nicht durchsetzen.
Und was wird jetzt aus der Multifunktionsarena? Der Antrag von ÖDP/WL und der Linken-Fraktion wurde abgelehnt. Oberbürgermeister Christian Schuchardt zeigte sich erleichtert. Ein Erfolg hätte nach seinen Worten nämlich bedeutet, dass die Hallenpläne seitens der Stadt nicht weiterverfolgt werden würden.