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Steilpass für die WM-Hoffnungen

Stadt Würzburg

Steilpass für die WM-Hoffnungen

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    Wie berichtet, hatte Würzburg im zweiten Anlauf den Sprung in den Katalog von rund 120 angebotenen WM-Quartieren geschafft. Logieren sollen die Nationalkicker im Maritim, trainieren im Kickers-Stadion am Dallenberg. Oberbürgermeisterin Dr. Pia Beckmann wittert im Aufenthalt eines WM-Teilnehmers einen Imagegewinn für die Stadt und einen Schub für Sport und Tourismus. Sie hat die WM-Bewerbung zur Chefsache gemacht und sucht ihr Glück in persönlichen Kontakten - nicht zuletzt mit Franz Beckenbauer als Chef des WM-Organisationskomitees (OK).

    Eine wichtige Rolle scheint ferner der Herzogenauracher Sportartikelhersteller Puma als Ausrüster zahlreicher Fußball-Nationalmannschaften zu spielen. Wie aktuell aus dem Rathaus zu hören ist, stehen die Chancen Würzburgs als tatsächliches Mannschaftsquartier gar nicht schlecht. Dabei drohte dem Projekt schon das Aus, noch bevor es richtig durchstarten konnte. Knackpunkt: das Fußballfeld im Kickers-Stadion.

    Wie erst jetzt bekannt wurde, setzte das OK den Kickers schon Anfang des Jahres das Messer auf die Brust: Entweder es wird ein WM-tauglicher Rasen geschaffen oder Würzburg fliegt aus dem Katalog. Weil der Verein dies zusätzlich zum neuen Ausweichplatz (er wird heute eingeweiht) finanziell nicht schultern kann, marschierte "WM-Chefin" Beckmann zu den Würzburger Versorgungs- und Verkehrsbetrieben (WVV). Der städtische Konzern sollte es mal wieder richten. Und Direktor Herbert Wolf ließ sich nicht lange bitten. "Ich sehe das als Maßnahme der Stadtentwicklung. Wir verstehen uns als Infrastruktur-Dienstleister im weitesten Sinne", sagte Wolf gestern der MAIN-POST auf Anfrage. Es handele sich um ein Engagement als Sponsor in der festen Erwartung, dass eine Mannschaft nach Würzburg kommt. Davon zehre längerfristig die ganze Stadt hinsichtlich Attraktivität, Image und Sport-Euphorie.

    Rund 100 000 Euro hat die WVV in die Sanierung des Kickers-Rasens gesteckt. Offiziell sprach niemand darüber. "Weil keiner danach gefragt hat", so Wolf. Er unterstreicht, dass das Geld nur als Vorleistung bezahlt wurde. Ein im Juli gegründeter Förderverein für die WM 2006 soll nämlich weitere Sponsoren finden, um die Sanierungskosten aufzuteilen. Und die dürften noch steigen: Auch die Sanitäranlagen und Umkleiden im Stadion müssten dringend erneuert werden. Dafür will die WVV auf keinen Fall auch noch gerade stehen.

    Der Förderverein (mit der OB als Vorsitzende) ist laut Stadt-Sprecher Ole Kruse bis dato nicht an die Öffentlichkeit getreten, weil das Finanzamt derzeit noch die Gemeinnützigkeit prüft. Kruse verteidigt das Engagement: "Wir investieren in Würzburgs Zukunft. Es geht nicht primär um die Kickers."

    Das sieht auch deren Vorstandsvorsitzender so. Dr. Michael Schlagbauer möchte mit dem Projekt die Fußballbegeisterung neu wecken. "Und das geht am besten mit Euphorie." Davon hätten auch andere Sportvereine einen Nutzen. Der Kickers-Chef gibt sich kämpferisch: "Wenn wir nichts in Bewegung setzen, dann bewegt sich auch nichts."

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