Die Sternwarte in der Gartenstadt Keesburg ist 50 Jahre alt. Aus diesem Anlass lädt der Verein Volkssternwarte am Samstag, 4. Juni zu einem Festvortrag mit dem bekannten Astrofotografen Stefan Seip ein. Zuvor kann man in der Sternwarte in der Johannes-Kepler-Straße neu installierte Teleskope begutachten.
Wer Planeten, Kometen, Galaxien oder andere Himmelsobjekte fotografieren möchte, braucht spezielle Aufnahmetechniken, Geduld und auch ein Quäntchen Glück. Der Stuttgarter Astrofotograf Stefan Seip zeigt am Samstag, 4. Juni, ab 19.45 Uhr im Max-Scheer-Hörsaal im Zentralgebäude der Uni am Hubland, Theodor-Boveri-Weg, eine Auswahl seiner Aufnahmen. Chile, Namibia, Hawaii – kein Weg ist ihm zu weit, um den jeweils besten Standort für seine nächtlichen Aufnahmen zu finden.
Seip verwendet modernste Kameras und Amateurteleskope um Resultate zu erzielen, die noch vor wenigen Jahren der Stolz von Großsternwarten gewesen wären. Er gewährt Einblicke in seine Arbeitsweisen und Aufnahmetechniken und fordert auf, es mit eigenen Bordmitteln auch einmal selber zu probieren.
Vereinsvorsitzender Josef Laufer wird mit einem kleinen Rückblick zu 50 Jahre ehemalige Universitätssternwarte Würzburg auf den Abend einstimmen.
Den runden Geburtstag der Sternwarte hat der Verein Volkssternwarte Würzburg zum Anlass genommen, die in die Jahre gekommene Beobachtungstechnik auf den neuesten Stand zu bringen. Ein neues Spiegelteleskop mit 40 Zentimeter Durchmesser und ein APO-Chromat Linsenteleskop mit 16 Zentimeter wurden auf einer neuen Montierung mit Goto-Steuerung platziert. Das Linsenteleskop ermöglicht brillante Bilder von Mond und Planeten. Das neue Spiegelteleskop hat schon unter Beweis gestellt, dass es so viel Licht sammeln kann, dass auch auf diesem von der Lichtverschmutzung her nicht optimalen Standort, großartige Einblicke in das tiefe Universum gewonnen werden können. Mit der digitalen Goto-Steuerung lassen sich die gewünschten Objekte auch zielsicher im anspruchsvollen Führungsbetrieb anfahren. Das „Große-Technik-Upgrade“ der Volkssternwarte Würzburg bietet den Besuchern nun wieder Beobachtungsmöglichkeiten auf dem neuesten Stand der Technik.
Die Sternwarte in der Johannes-Kepler-Straße ist am Samstag, 4. Juni, von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Dort kann man die neu installierten Teleskope begutachten. Bei klarem Himmel besteht auch nach der Abendveranstaltung noch die Möglichkeit, mit den neuen Teleskopen zu beobachten.
Sternwarte Würzburg
Die Pläne für den Bau der Sternwarte gehen auf das Jahr 1960 zurück. Ab 1962 wurde der zehn Meter hohe Turm mit Kuppel im Pausenhof der Johannes-Kepler-Schule errichtet und nach seiner Fertigstellung im Jahr 1965 zunächst von der Universität Würzburg betrieben. Am 10. Juni 1985 wurde der Verein Volkssternwarte Würzburg gegründet, dessen Ziel Verbreitung und Pflege astronomischen Wissens in der Bevölkerung ist. 1987 mietete der Verein die Dachterrasse der Schule an und stattete sie als 140 Quadratmeter große Beobachtungsplattform aus. Ab 1992 wurden auch Führungen angeboten. Nach dem Rückzug der Universität im Jahr 2000 übernahm der Verein den Betrieb der Sternwarte vollständig. Regelmäßig werden durch den Verein astronomische Vorträge und öffentliche Himmelsbeobachtungen angeboten.