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KIRCHHEIM: Stolpersteine in der Steinbruch-Zufahrt

KIRCHHEIM

Stolpersteine in der Steinbruch-Zufahrt

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    Stolpersteine in der Steinbruch-Zufahrt
    Stolpersteine in der Steinbruch-Zufahrt

    (ca) Die Ratsmitglieder der Muschelkalkgemeinde Kirchheim haben einen Stein des Anstoßes: Es geht um die neue Zufahrt zum Steinbruch „Steinlage“. Insbesondere ärgerten sich Gemeinderäte über den späten Bauantrag der Firma. Die Räte waren sich damals überwiegend einig, dass die Firma beim Bau der großzügig bemessenen und scharf in einen Hang eingegrabenen Trasse rechtlich möglicherweise einwandfrei, aber dennoch voreilig gehandelt habe.

    In einer Pressemitteilung setzt sich jetzt die Firma Grünsfelder Naturstein zur Wehr. Geschäftsführer dieser Firma sind zwei Kleinrinderfelder Steinunternehmer. Der kaufmännische Leiter Herbert Kratzer weist darauf hin, dass es sich bei der im Dezember 2010 vorgenommenen Baumaßnahme damals noch nicht um eine neue Zufahrt gehandelt habe, sondern um die Begradigung eines Wegs, der bereits seit Jahrzehnten existiert. Zu diesem Zeitpunkt habe kein Zusammenhang mit dem Anfang Mai beantragten Steinbruch „Steinlage“ bestanden.

    Der begradigte Weg befinde sich nicht in Besitz der Firma, sondern gehöre zwei Privatpersonen, den Geschäftsführern der Scheuermann Natursteinwerke, Peter und Martin Scheuermann, ergänzte er telefonisch.

    Weiter schreibt er, dass zur Begradigung des Wegs ein ebenfalls auf Privatgrund befindliches Stück des Hanges stellenweise abgetragen sowie einige Bäume gefällt worden seien. Es handelt sich hierbei um eine Aufschüttung aus Abraum, die vermutlich kurz vor dem Zweiten Weltkrieg angelegt wurde. Der mit Bäumen bewachsene Hang ist zum Teil als Biotop geschützt.

    Darum haben laut Pressemitteilung die beiden Eigentümer der betroffenen Grundstücke bereits im Vorfeld bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Würzburg nachgefragt. Damals habe die Behörde auf einen Besuch vor Ort verzichtet und mündlich ihr Einverständnis mitgeteilt. Daraufhin habe die Firma auf den beiden Privatgrundstücken die Trasse mit eigenen Gerätschaften angelegt, so Kratzer weiter. Mit Luftbildern glaubt Kratzer beweisen zu können, dass alles seine Richtigkeit hat.

    Michael Horlemann, der Leiter des Bauamtes am Landratsamt, widerspricht dieser Darstellung. Auf Nachfrage erklärte er, dass der Behörde damals keine Planunterlagen vorgelegen hätten. Also sei es auch nicht möglich, dass die Firma eine Genehmigung bekommen habe. Bei der Behörde lägen sie erst mit dem Bauantrag vom 4. Mai vor. Der ausgebaute Weg tauche darin erstmals als offizieller Erschließungsweg für den geplanten Steinbruch auf. Auch der Baustopp von Dezember 2010 sei erfolgt, weil keine Planunterlagen für die Trasse existierten. Allerdings kam er zu spät, sie sei damals bereits angelegt gewesen.

    Laut Horlemann sind die Fachbehörden derzeit damit befasst, den Bauantrag zu prüfen und zu beurteilen, ob das Unternehmen alle rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten hat. Dazu gehöre auch die Frage, ob das vorhandene Biotop betroffen ist.

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