Nach dem unterkühlten Auftakt Anfang April erlebt die Landesgartenschau Würzburg derzeit einen blühenden Höhepunkt. Zwischen einem Meer von Millionen blühender Blumen, einheitsgrünem Rasen und Asphalt lockten am Pfingstmontag der „Tag der Straßenmusik“ auf das Gelände in Würzburgs neuem Stadtteil Hubland. Weit über 20 000 Besucher dürften es nach Schätzung von LGS-Geschäftsführer Klaus Heuberger an diesem langen Wochenende gewesen sein.
Die Folgen des Ansturms waren lange Schlangen an den Eingängen und eine teilweise erheblich überforderte Gastronomie. Völlig ausgelastet waren vor allem die Luftkissen, auf denen die Besucher im Grün die Sonne und die Musik genossen, die einen Vorgeschmack auf das 15. Festival für Straßenkünstler „Stramu“ vom 7. bis 9. September in der Würzburger Innenstadt gab. Verteilt auf mehreren Bühnen im gesamten Gelände brachten Musiker aus der Region und aus aller Welt die Landesgartenschau mit Klassik, Jazz und Pop zum Klingen.
Die weiteste Anreise hatte Lindsay Buckland aus Australien. Mit dem Gitarristen Carlos Vamos aus den Niederlanden erzeugte er auf der selten zu sehenden und zu hörenden Dulcian sphärische Klänge. Bekannt ist das Duo als „The Famous Unknowns“, die berühmten Unbekannten. Schnell bildete sich eine große Traube von Zuhörern, die begeistert lauschten. Mark Gillespie aus England unterhielt mit seiner Pink Floyd-Stimme. Als Country-Sänger trat „Gee Gee“ Kettel aus Dänemark auf. Das Trio „Cabrio“ aus Wien erzählte musikalisch von seinen Weltreisen. Nicht fehlen durfte natürlich die Würzburger Band Puente Latino, die von Straßenmusikern auf der Alten Mainbrücke gegründet worden war und eine musikalische Brücke von Franken nach Lateinamerika schlägt. Reichlich Platz gab es vor der WVV-Bühne hinter dem ehemaligen Tower des amerikanische Flugplatzes, denn auf die schwarzen Plastikstühle in der Sonne wollte sich kaum jemand setzen.
Einen besonderen Moment der Besinnung bot der ökumenische Gottesdienst unter freiem Himmel mit Dekanin Edda Weise und Dompfarrer Jürgen Vorndran, begleitet vom Domchor. Die Geistlichen ermunterten die Besucher, den sich derzeit stark ändernden Lebensbedingungen mit Gottvertrauen zu begegnen.