Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Bergtheim: Streuobstbestände und Weidewiesen rund um Bergtheim: Wie Uwe Barth sich um einen artenreichen Lebensraum in seiner Heimat kümmert

Bergtheim

Streuobstbestände und Weidewiesen rund um Bergtheim: Wie Uwe Barth sich um einen artenreichen Lebensraum in seiner Heimat kümmert

    • |
    • |
    Uwe Barth (links) hat an der Pleichach unterhalb der Weinlage Bergtheimer Harfenspiel eine Streuobstwiese von der Gemeinde gepachtet und mit dem Pflanzen alter Obstsorgen aufgewertet. Dafür ist Bürgermeister Konrad Schlier (rechts) dankbar.
    Uwe Barth (links) hat an der Pleichach unterhalb der Weinlage Bergtheimer Harfenspiel eine Streuobstwiese von der Gemeinde gepachtet und mit dem Pflanzen alter Obstsorgen aufgewertet. Dafür ist Bürgermeister Konrad Schlier (rechts) dankbar. Foto: Irene Konrad

    Uwe Barth ist ein Natur- und Umweltfreund. Unermüdlich setzen sich er und seine Familie für wertvolle Biolebensmittel und Bioprodukte aus ökologischer Landwirtschaft ein. Er arbeitet als Gartenamtsmitarbeiter in Würzburg, betreibt in der Bergtheimer Sterngasse einen Biolandhof mit Hofladen, hält Schafe, Ziegen, Hühner und Freilandgeflügel, vertreibt Biofutter und pflanzt Bäume auf Streuobstwiesen.

    Rund zehn Hektar Land in Bergtheim, Rimpar, Dipbach und Hausen bewirtschaftet der Biobauer. Das meiste davon ist gepachtet und oft sind es kleine oder unwirtlich gelegene Flächen. Aber genau diese Flächen liegen Uwe Barth am Herzen. Er möchte sie erhalten, ökologisch aufwerten, als Weideflächen nutzen, Hecken zum Windschutz und gegen das Austrocknen des Bodens pflanzen und Streuobstwiesen anlegen. Unzählige Obstbäume pflegt er inzwischen.

    Im vergangenen Herbst und nun im Frühjahr hat Uwe Barth insgesamt 140 Hochstamm-Obstbäume gepflanzt. Das waren Äpfel, Zwetschen, Mirabellen und Birnen. "Alles alte stabile Sorten", sagt der Bergtheimer. 100 der Bäume erwarb er über die Initiative "Bayerischer Streuobstpakt". Der Freistaat hat neben dem Erhalt der bereits dezimierten Streuobstbestands das Ziel, bis zum Jahr 2035 eine Million zusätzlicher Bäume in Bayern zu pflanzen.

    Langfristige Pachtverträge

    Beim Förderprogramm "Streuobst für alle" ist Uwe Barth über zwölf Jahre eine Zweckbindung eingegangen. Um die neuen Obstbäume für diesen Zeitraum pflanzen, wässern und dauerhaft pflegen zu können, musste er langfristige Pachtverträge eingehen. Deshalb ist er der Gemeinde Bergtheim dankbar für das Entgegenkommen, Grundstücke langfristig pachten zu können.

    Auf dem Grundstück an der Pleichach gibt es schon einen alten Streuobstbestand. Es liegt in der Wasserschutzzone II des Bergtheimer Trinkwasserbrunnens und ist bereits eine Ökofläche. Aber das Nachpflanzen und Neupflanzen der Obstbäume wertet die Fläche auf. "Wir bekommen höhere Ökopunkte auf unser Konto", beschreibt Bürgermeister Konrad Schlier eine Win-win-Situation. Vor allem, weil diese Wiese "von Haus aus eine feuchte Stelle ist".

    Nistkästen für den Steinkauz

    Bürgermeister Schlier ist Uwe Barth auch dankbar dafür, dass er sich auf Gemeindeflächen in Bergtheim und Dipbach fachkundig um das Schneiden der Obstbäume kümmert und deren Bestand pflegt. Das nehme dem Bauhof Arbeit ab. Zudem setzt sich der Biolandwirt für das Wiederansiedeln von Steinkäuzen ein. Dafür wurden in einigen alten Bäumen spezielle Nistkästen angebracht.

    Spezielle Nistkästen in alten Obstbäumen sollen Steinkäuze beim Wiederansiedeln helfen.
    Spezielle Nistkästen in alten Obstbäumen sollen Steinkäuze beim Wiederansiedeln helfen. Foto: Irene Konrad

    Die neuen Hochstammbäume wurden zwar größtenteils bezuschusst, aber die Pfähle dafür oder den Schutz vor Mäusen und Bissschäden durch Wildtiere und einem Biber in der nahen Pleichach hat Uwes Biolandhof aus eigener Tasche bezahlt. "Streuobstwiesen sind ein wichtiger Teil unserer Kulturlandschaft", sagt der Biolandwirt. Solche "kleinen Biotope" würden fast 5000 Tier- und Pflanzenarten einen artenreichen Lebensraum bieten.

    Das Obst der Bäume verarbeitet Familie Barth überwiegend zu Saft. Es freut sie, "dass alle Flächen von uns nach Biolandrichtlinien zertifiziert sind". Die Bäume und Wiesenflächen sind Uwe Barth so wichtig, dass er manchmal Grundstücksbesitzer anspricht und anbietet, ihnen beim Aufbessern ihrer Flächen zu Seite zu stehen. Er will "die Wertschätzung für Streuobstwiesen und Weideflächen fördern". "Es wird viel geschimpft und wenig konkret getan", bedauert Uwe Barth. Deshalb möchte er "selbst Hand anlegen" und den Wert der Natur vor Ort wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung bringen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden