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Bullenheim: Sturmtief "Ignatz" fällt die über 400 Jahre alte Hutteneiche

Bullenheim

Sturmtief "Ignatz" fällt die über 400 Jahre alte Hutteneiche

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    Der traurige Rest der einst mächtigen Hutteneiche. Sturmtief "Ignatz" hat dem schon angeschlagenen Baum den Rest gegeben.
    Der traurige Rest der einst mächtigen Hutteneiche. Sturmtief "Ignatz" hat dem schon angeschlagenen Baum den Rest gegeben. Foto: Gerhard Krämer

    Alles hat einmal ein Ende. Für die Hutteneiche in den Bullenheimer Weinbergen bedeutete das Sturmtief "Ignatz" das Aus. Der etwa 430 bis 450 Jahre alte Baum konnte der Gewalt des Sturms nicht mehr Stand halten und brach auseinander. Viele kannten den Baum, war er doch ein beliebtes Wanderziel.

    Die Hutteneiche inmitten der Bullenheimer Weinberge wird in vielen Publikationen erwähnt. Das Naturdenkmal ist selbst beim Verkehrsverbund Großraum Nürnberg auf der Karte der Freizeitlinie Bocksbeutelexpress eingezeichnet. Die Karte muss nun, wie auch Baumverzeichnisse, geändert werden.

    Der traurige Rest der einst mächtigen Hutteneiche. Sturmtief „Ignatz“ hat dem schon angeschlagenen Baum den Rest gegeben.
    Der traurige Rest der einst mächtigen Hutteneiche. Sturmtief „Ignatz“ hat dem schon angeschlagenen Baum den Rest gegeben. Foto: Gerhard Krämer

    "Ignatz" hat den Baum bersten lassen. Traurig ragt noch ein mächtiger Stumpf in die Höhe, der restliche, nicht minder mächtige Stamm samt Krone liegt daneben, die Blätter beginnen zu welken.

    In Publikationen im Büchlein "Wege zu alten Bäumen" von Hans Joachim Fröhlich von 1990 wird das Alter der Stileiche (Quercus robur) bereits mit etwa 400 Jahren angegeben, etwa 430 bis 450 Jahre alt dürfte der einst mächtige Baum demnach gewesen sein. In anderen Veröffentlichungen wird ein jüngeres Alter angegeben.

    Der Baum stand im Nordwesten von Schloss Frankenberg in den Bullenheimer Weinbergen. Den Namen hat die Eiche nach den ehemaligen Grundbesitzern auf Vorderfrankenberg bekommen.

    Aus dem Jahr 1928 dürfte diese Aufnahmen stammen. Die Hutteneiche stand damals ganz allein auf weiter Flur.
    Aus dem Jahr 1928 dürfte diese Aufnahmen stammen. Die Hutteneiche stand damals ganz allein auf weiter Flur. Foto: Karl Schmidt

    Ippesheims Bürgermeister Karl Schmidt erinnert sich, dass bis in die 90er Jahre hinein der Baum immer wieder verarztet worden sei. Die letzten Jahre aber sei nichts mehr gemacht worden. Schmidt hat alte Bilder des Baumes. Ein Schwarzweiß-Bild, das sein Großvater Karl Schmidt 1928 aufgenommen hat, zeigt einen stattlichen Baum allein auf weiter Flur. Um 1976, mit der Anlage der Weinberge, hat die Eiche schon Gesellschaft anderer Bäume bekommen.

    Der Baum mit seinen rund 5,3 Metern Stammdurchmesser war innen hohl. Ein Gitterdrahtzaun schützte deshalb den Stamm, denn für Kinder war es ein beliebtes Versteck.

    Die einzelnen Baumteile bleiben noch liegen, bis im Landratsamt entschieden wird, was damit passiert. Denn die alte Eiche war längst ein Naturdenkmal. Ob an der Stelle, nicht weit davon wachsen auch schon etliche Weinbergsbäume des Jahres, wieder eine Eiche gepflanzt wird, weiß der Bürgermeister noch nicht. Vielleicht eine Corona-Eiche, überlegt Schmidt. Entscheiden müsse das der Gemeinderat.

    Am Ortsausgang von Bullenheim Richtung Ippesheim steht noch eine weitere Eiche, die 1905 gepflanzte Bismarck-Eiche. Vom Blitzeinschlag in den 60er Jahren hat sich der Baum wohl nie ganz erholt. Sicherungsschnitte und etliche weitere Rettungsmaßnahmen wurden bereits vorgenommen. Jetzt soll der Baum einen kräftigen Rückschnitt bekommen, denn es besteht laut Schmidt die Gefahr, dass sie abreißt.

    Der traurige Rest der einst mächtigen Hutteneiche. Sturmtief „Ignatz“ hat dem schon angeschlagenen Baum den Rest gegeben. Noch erinnert ein Schild an das Naturdenkmal.
    Der traurige Rest der einst mächtigen Hutteneiche. Sturmtief „Ignatz“ hat dem schon angeschlagenen Baum den Rest gegeben. Noch erinnert ein Schild an das Naturdenkmal. Foto: Gerhard Krämer
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