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Waldbüttelbrunn: Sudetendeutsche Landsmannschaft trifft sich wieder

Waldbüttelbrunn

Sudetendeutsche Landsmannschaft trifft sich wieder

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    Bürgermeister Klaus Schmidt (2. von links) ehrte Anni Seewald (links) für 20 Jahre Mitgiedschaft bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft und Günther Jauernig sowie Margarete Spanheimer für 65 Jahre Mitgliedschaft anlässlich der Monatsversammlung des Vereins.
    Bürgermeister Klaus Schmidt (2. von links) ehrte Anni Seewald (links) für 20 Jahre Mitgiedschaft bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft und Günther Jauernig sowie Margarete Spanheimer für 65 Jahre Mitgliedschaft anlässlich der Monatsversammlung des Vereins. Foto: Matthias Ernst

    Regelmäßig treffen sich die Mitglieder der Sudentendeutschen Landsmannschaft in Waldbüttelbrunn zum Gedankenaustausch. Viele Erinnerungen werden dabei wachgehalten an die alte Heimat, die vielen der Mitglieder noch aus Kindheitstagen bekannt ist. Die ältesten Mitglieder sind über 90 Jahre, die jüngsten schon weit über 60. Die Mehrzahl allerdings hat schon über 80 Lenze auf dem Buckel. Trotzdem ist man modern und wissbegierig. Immer wieder kommen auch Spätaussiedler zu den Treffen, die immer in unterschiedlichen Gaststätten in Waldbüttelbrunn stattfinden. Sie können aus erster Hand berichten, wie sich das Land im heutigen Tschechien verändert hat.

    Zum jüngsten Treffen war auch Bürgermeister Klaus Schmidt gekommen, dessen Schwiegereltern selbst aus dem Sudetenland auswandern mussten nach dem Zweiten Weltkrieg. Er zog in seinem Grußwort einen Vergleich mit den aktuellen Ereignissen in der Ukraine. So viele Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem sie vertrieben wurden, werden wieder Menschen vertrieben, aus der Ukraine, stellte er fest. "Das ist für mich unvorstellbar". Und weiter führte er aus, dass die Generation nach der Generation der Vertriebenen sich nicht mehr vorstellen könne, was es heißt aus seiner Heimat vertrieben zu werden. Die aktuellen Ereignisse würden Schmidt "sehr erschüttern".

    In Waldbüttelbrunn werden derzeit knapp 100 Menschen aus der Ukraine von einem Team von Ehrenamtlichen und dem Team der Familienfürsorge betreut. Das sei das Mindeste, was man tun könne. Betroffen hörten die Senioren die Worte ihres Bürgermeisters, wissen sie doch aus eigener Erfahrung, was es heißt, das eigene Leben zu retten, aber alles andere zurücklassen zu müssen.

    Doch Klaus Schmidt war nicht nur gekommen, um zu berichten, er nahm auch Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft im Verein der Sudentendeutschen Landsmannschaft vor. Für 20 Jahre Mitgliedschaft wurde Anni Seewald geehrt und für jeweils 65 Jahre Mitgliedschaft Margarete Spanheimer. Günther Jauernig und Maria Reitermann. Ihnen allen sprach er seine Anerkennung für die lange Mitgliedschaft aus und den Händen des Ortsvorsitzenden Günther Jauernig bekamen alle noch eine schön gestaltete Urkunde, eine Anstecknadel und einen Blumenstrauß überreicht, wobei Maria Reitermann ihre Geschenke persönlich zu Hause überreicht bekommt, weil sie an der Versammlung nicht teilnehmen konnte.

    Danach ging es wieder ins allgemeine Erzählen von aktuellen und früheren Geschichten, aber auch über das Dorfleben in Waldbüttelbrunn. Denn alle sind seit Jahren mit ihrer neuen Heimat verwachsen und engagieren sich, ohne jemals die "Heimat im Osten" zu vergessen.

    Von: Matthias Ernst (für die Sudetendeutsche Landsmannschaft Waldbüttelbrunn)

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