Die FH-Gruppe Würzburg-Schweinfurt des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) und OB Pia Beckmann forderten Beckstein vor dem CSU-Parteitag in der s.Oliver-Arena auf, einen symbolischen Spatenstich für die FH-Erweiterung am Sanderheinrichsleitenweg vozunehmen. Beckstein ließ sich nicht lange bitten und nahm für die Fotografen den Spaten in die Hand: „Mich müssen sie nicht überzeugen. Wir ziehen alle an einem Strang, und zwar in die gleiche Richtung", sagte Beckstein.
Der Vorsitzende der RCDS-Gruppe, Johannes Liebmann, betonte im Gespräch mit dem Ministerpräsidenten die Notwendigkeit eines raschen Baubeginns des Neubaus für die Fachbereiche Gestaltung und Informatik. Die Gebäude der FH seien dringend sanierungsbedürftig, es fehlten Büros und Hörsäle, so Liebmann.
Ganz anderer Ansicht sind die Anwohner der Keesburg, die einen Eingriff in die intakte Natur am Alandsgrund verhindern wollen. Gut 70 Bürger versammelten sich am Freitagabend, um die Gründung einer Bürgerinitiative vorzubereiten. Die Federführung haben die grüne Stadtratsfraktion und der Würzburger ÖDP-Vorsitzende Raimund Binder übernommen. Stadträtin Karin Miethaner-Vent von den Grünen erinnerte daran, dass der Standort Alandsgrund von Anfang an eine Verlegenheitslösung war, nachdem durch Bürgerentscheid eine FH-Erweiterung im Röntgen-Gymnasium abgelehnt worden war.
„Es ist vollkommener Unsinn, die Fachhochschule in einem Grüngürtel zu erweitern, wenn auf dem Leighton-Areal eine vernünftige Alternative zur Verfügung steht." Im Falle einer Umsetzung der aktuellen Pläne werde man in wenigen Jahren von einem Schildbürgerstreich sprechen, so Miethaner-Vent.
Ihre Fraktionskollegin Marianne Albrecht geht davon aus, das in den Leighton Barracks bereits Gebäude vorhanden sind, die zumindest für eine FH-Zwischenlösung geeignet sind. „Das muss jetzt genau geprüft werden", sagte Albrecht. Die am Freitag anwesenden Stadträte, so auch Joachim Spatz von der FDP, gehen davon aus, dass in Sachen Alandsgrund das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. „Glauben sie nicht, dass die Studienplätze nach Schweinfurt gehen", sagte Spatz.
Als Präzedenzfall für erfolgreichen Widerstand gegen eine angeblich schon beschlossene Maßnahme nannte Miethaner-Vent die Straße vom neuen B19-Knoten ins Kürnachtal. Sie empfahl den Keesburg-Bewohnern, alle Stadträte persönlich anzusprechen und die FH-Erweiterung zum Wahlkampf-Thema zu machen.
Das Ergebnis der Versammlung: Am Freitag wird sich ein Kreis von etwa 20 engagierten Personen wieder auf der Keesburg treffen, um eine Bürgerinitiative zu gründen. Auch über ein Bürgerbegehen gegen den FH-Standort am Alandsgrund wurde bereits diskutiert.