„Wir bestehen derzeit zwar erst aus zwölf Personen, aber wir tun was wir können, um dörfliche Initiativen in Westafrika zu fördern. Über weitere Unterstützung durch Ärzte, Krankenhäuser, Organisationen oder Privatpersonen wären wir aber sehr dankbar“, sagt Prexler-Schwab.
Tabanka ist portugiesisch und heißt übersetzt Dorf. Der Name steht für das Ziel des Vereins: Er will dörfliche Initiativen in Westafrika fördern, um die Armut zu lindern. Schwerpunkt ist das Land Guinea-Bissau. Es zählt zu den zehn ärmsten Ländern der Erde. Die humanistische Hilfe will junge Menschen in der Ausbildung traditioneller Medizin fördern.
Mit dem naturheilkundlichen Projekten im Sinne von „Hilfe zur Selbsthilfe“ sollen die Menschen Zukunftsperspektiven bekommen und zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung befähigt werden. Dazu arbeitet Tabanka mit einheimischen Ärzten und traditionellen Heilern zusammen.
Guinea-Bissau ist zehn Prozent kleiner als die Schweiz und liegt am Atlantischen Ozean in der Nähe des Äquators. Sonja Prexler-Schwab und ihr Mann Arnold Schwab waren von 1981 bis 1985 als Entwicklungshelfer dort, sie als Ärztin, er als Agraringenieur im landwirtschaftlichen Bereich. Damals entstanden die Kontakte zum Land, zu den Bewohnern, zu italienischen Patres, zu Heilern.
„Nachdem unsere Kinder flügge werden, reise ich seit drei Jahren wieder regelmäßig nach Westafrika und gebe dort Kurse in Homöopathie, helfe beim Anlegen von Heilgärten, vermittle Kontakte zu Krankenhäusern und Apotheken und zeige den Umgang mit den Heilkräutern vor Ort“, erklärt die Ärztin. „Absolut interessiert“ und „bei der Sache“ seien ihre Schülerinnen und Schüler dabei.
Dennoch ist Prexler-Schwab ernüchtert. „Als wir 1985 aus Guinea-Bissau weggingen, hatte ich das Gefühl von Aufschwung und Entwicklung. Aber viel hat sich nicht geändert dort“, bedauert die Heilpraktikerin. Immer noch seien die Menschen so arm, dass sie allein mit dem Überleben zu tun haben. Das Land war eine portugiesische Kolonie und wurde 1973 erst spät selbständig. Es gab Kriege und Korruption, eine eigenständige Industrie existiert nicht und rund 61 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten.
Entmutigen lässt sich Tabanka aber nicht. „Wir müssen in afrikanischen Dimensionen, in kleinen Schritten denken“, erklärt die Vorsitzende. Der Verein hat viele Ideen, die von Mutter-Kind-Projekten über den Bau von Solarlampen bis zur Anschubfinanzierung von Werkstätten geht.
Um Geld für die Ärmsten der Armen zu sammeln, basteln und nähen die Mitglieder und gehen mit ihren bunten Kissen, Taschen, Deckchen, Duftsäckchen oder Karten zu Straßenfesten in der Region. „Wir nähen manchmal bis spät in die Nacht“, verrät etwa Beate Wirth aus Schwanfeld. Die Besonderheit gilt die Verarbeitung von afrikanischen Stoffen und der Verkauf von wärmenden Ponchos, Cashew-Nüssen oder schönen Karten. Manchmal kommt die Afrikanerin Sana zum Stand und zeigt das Spielen auf afrikanischen Trommeln. Und immer gibt es Informationen zu Westafrika und Tabanka.
Sonja-Prexler Schwab ist gerne bereit, über den Verein zu erzählen und würde sie sich über weitere Mitglieder freuen.
Infos bei Tabanka e.V. , Dr. Sonja Prexler-Schwab, Kartäuserstraße 26, 97332 Volkach, Tel. (0 93 81) 80 20 06, E-Mail tabanka@gmx.net oder Homepage www.tabanka.de.