Sie liegt nicht versteckt im Wald, sondern in Uffenheim: die Heiligenfeldklinik, die psychosomatische Erkrankungen behandelt. „Wir wollen dazugehören“, betonte Chefarzt Michael Koch beim ersten Tag der offenen Tür, den zahlreiche Uffenheimer und Menschen aus der Region nutzten, um sich über die Fachklinik und deren Angebot zu informieren.
Als bekannt wurde, dass die kreiseigene Uffenheimer Klinik geschlossen werden sollte, hatte es große Aufregung gegeben. Noch immer trauern etliche diesem Verlust nach, weil sie nun nach Neustadt/Aisch, Bad Windsheim, Rothenburg oder Ochsenfurt ausweichen müssen. Doch hatte der Landkreis nicht alle drei Standorte halten können, weswegen Landrat Helmut Weiß meinte, dass die getroffene Entscheidung, das Areal den Heiligenfeld-Kliniken zur Verfügung zu stellen, die richtige Entscheidung gewesen sei. Aus dem gesamten Bundesgebiet kämen nun Leute nach Uffenheim in die Klinik. Auch sei diese Fachklinik ein Baustein der Gesundheitsregion plus, die der Landkreis seit März ist, und trage zum breiten Spektrum der medizinischen Versorgung im Landkreis bei.
Altlandrat Walter Schneider, in dessen Amtszeit die Ansiedlung der Heiligenfeld-Klinik in Uffenheim fiel, verriet, dass er von Anfang an vom Erfolg überzeugt war.
Geschäftsführer Stephan Greb erinnerte an die Zeit vor über drei Jahren, als die ersten Gespräche und anschließend die Planungen begonnen hätten. Am 29. April 2014 sei dann das umgebaute Haus mit zunächst 54 Betten eröffnet worden. Am 1. Oktober des gleichen Jahres sei dann der Neubau als reines Bettenhaus hinzugekommen.
Mittlerweile verfügt die Klinik laut Greb über 80 Betten, davon stehen zehn für eine Krisenintervention für eine 14-tägige Behandlung zur Verfügung. Hier gebe es keine Wartezeit, betonte Greb. Zwischen 800 und 900 Patienten ließen sich seit der Öffnung hier behandeln.
In Uffenheim sind derzeit 60 Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt beschäftigen die Heiligenfeld-Kliniken rund 800 Mitarbeiter in derzeit sechs Kliniken – vier in Bad Kissingen, eine speziell für Familien bei Waldmünchen und eine in Uffenheim. Im April 2016 soll die siebte Klinik in Bad Grönenbach etwa 200 Kilometer südlich von Uffenheim eröffnet werden. Im Haus gebe es viele Räume, die für Gespräche zur Verfügung stünden.
Für Michael Koch sind vor allem Gruppengespräche wichtig. Das „Wir hören uns zu“ sei enorm heilsam, weiß der Chefarzt aus Erfahrung. Und es solle eine gute Beziehung zum Patienten bestehen.
Was das Haus alles bietet, vom großen Speiseraum bis zu Therapieräumen wie der Malraum oder der Meditationsraum, konnten sich die Besucher ansehen, alleine oder bei Führungen. Auch drei Patientenzimmer waren geöffnet. Fachvorträge rundeten das Programm ab. Wer wollte, konnte bei Tai-Chi, Qi Gong oder beim Spiel mit dem Schwungtuch teilnehmen.
Dass die Lage in Uffenheim ein Gewinn für alle Seiten ist, bestätigte Dekan Karl-Uwe Rasp, der auf das Gerlach-von-Hohenlohe-Stift hinwies. Dessen Lage mitten in er Altstadt trage dazu bei, dass die Bewohner ein Teil der Bevölkerung blieben.