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Veitshöchheim: Tango- und Klezmerensemble "Hot&Cool" begeisterte

Veitshöchheim

Tango- und Klezmerensemble "Hot&Cool" begeisterte

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    Einen Glanzpunkt setzte Claudia von der Goltz mit ihrem zarten, introvertiert innig klingenden Sopran. Man spürte, dass sie über eine langjährige Erfahrung mit jiddischen Liedern verfügt. 
    Einen Glanzpunkt setzte Claudia von der Goltz mit ihrem zarten, introvertiert innig klingenden Sopran. Man spürte, dass sie über eine langjährige Erfahrung mit jiddischen Liedern verfügt.  Foto: Dieter Gürz

    Vor der Rekordkulisse von 180 Gästen verzauberte beim sechsten Sommerkonzert der Gemeinde im Synagogenhof das seit 25 Jahren bestehende Ensemble "Hot&Cool" in neuer Besetzung mit Tangos, Klezmer Musik und jiddischen Liedern. Weiterhin fester Bestandteil der Gruppe sind die Sängerin Claudia von der Goltz, die alle Lieder moderierte und der Gitarrist Bernhard von der Goltz, der als "Kopf" der Gruppe auch die Arrangements schreibt.

    Während der Gitarrist Musiklehrer an der Würzburger Musikschule tätig und durch seine Konzerttätigkeit in verschiedenen Gruppen nicht aus der Würzburger Kulturszene wegzudenken ist, "unterrichtet seine Frau seit dem Jahr 2000 Gesang am Gymnasium Veitshöchheim im Wahlkursangebot "Chöre".

    Vor der Rekordkulisse von 180 Gästen begeisterte beim sechsten Sommerkonzert der Gemeinde im Synagogenhof das seit 25 Jahren bestehende Ensemble "Hot&Cool", das sich auf Tangos, Klezmer Musik und jiddische Lieder spezialisiert hat.
    Vor der Rekordkulisse von 180 Gästen begeisterte beim sechsten Sommerkonzert der Gemeinde im Synagogenhof das seit 25 Jahren bestehende Ensemble "Hot&Cool", das sich auf Tangos, Klezmer Musik und jiddische Lieder spezialisiert hat. Foto: Dieter Gürz

    Neu im Ensemble sind mit der Geigerin Laura von der Goltz und dem Saxophonisten Cornelius Wünsch wieder zwei Vollblutinstrumentalisten für die Gründungsmitglieder Petra Müllejans (Violine) und Rainer Schwander (Saxophon) und mit von der Partie war der Cellist Philipp Hagemann, in Vertretung für Uwe Schachner.

    Laura von der Goltz, die Barockvioline studierte,  interpretierte absolut authentisch das für die Gimpsy-Musik typische Wechselbad von extrem temperamentvollem und gefühlsbetontem Spiel und brachte so dank ihrer hochgradigen Virtuosität auf diesem Instrument die ganze Leidenschaft der Rhythmen und der fremdartig anmutenden jüdisch-osteuropäischen Klangkultur zum Ausdruck.
    Laura von der Goltz, die Barockvioline studierte, interpretierte absolut authentisch das für die Gimpsy-Musik typische Wechselbad von extrem temperamentvollem und gefühlsbetontem Spiel und brachte so dank ihrer hochgradigen Virtuosität auf diesem Instrument die ganze Leidenschaft der Rhythmen und der fremdartig anmutenden jüdisch-osteuropäischen Klangkultur zum Ausdruck. Foto: Dieter Gürz

    Wünsch, der sein Saxophon-Studium mit Diplom und Master abschloss, führten seitdem zahlreiche Konzerte als Solist, mit Kammermusikensembles und großen Orchestern in viele Städte und Länder Europas.

    Cornelius Wünsch, in Aub aufgewachsen, schloss sein Saxophon-Studium mit Diplom und Master ab. Zahlreiche Konzerte führten ihn seitdem als Solist, mit Kammermusikensembles und großen Orchestern in viele Städte und Länder Europas.
    Cornelius Wünsch, in Aub aufgewachsen, schloss sein Saxophon-Studium mit Diplom und Master ab. Zahlreiche Konzerte führten ihn seitdem als Solist, mit Kammermusikensembles und großen Orchestern in viele Städte und Länder Europas. Foto: Dieter Gürz

    Zur Eröffnung vermittelte der traditionelle Klezmer Tanz "Happy Nigun" uneingeschränkte Freude und Tanzlust, während das folgende kammermusikalische Kleinod "Eginat Egoz" von Giora Feidmann in eine träumerische bis melancholische Stimmung versetzte. So spannte sich der musikalische Bogen durch das ganze Programm, lagen Melancholie und tänzerische Lebensfreude eng beieinander.

    Einen Glanzpunkt setzte Claudia von der Goltz mit ihrem zarten, introvertiert innig klingenden Sopran. Man spürte, dass sie über eine langjährige Erfahrung mit jiddischen Liedern verfügt. "Unter die Haut gehend" sang sie in dem berühmten Klezmer-Lied "Papirosn" von dem Waisenjungen, der im kalten Winter verzweifelt versucht, Zigaretten zu verkaufen, um irgendwie zu überleben. Bei ihren beiden Liedern "Mahzel" und "Oj Mame, bin ikh farlibt" erzählte sie, wie die Musik der osteuropäischen Juden durch Flucht vor den Nazis auch Eingang in die amerikanische Jazzmusik der 40er Jahre fand und zur "Swingnummer" in englischer Sprache wurde.

    "Unter die Haut gehend" (so ein Besucher) sang Claudia von der Goltz in dem berühmten Klezmer-Lied "Papirosn" von dem Waisenjungen, der im kalten Winter verzweifelt versucht, Zigaretten zu verkaufen, um irgendwie zu überleben (links ihre Tochter Laura und rechts ihr Mann Bernhard).
    "Unter die Haut gehend" (so ein Besucher) sang Claudia von der Goltz in dem berühmten Klezmer-Lied "Papirosn" von dem Waisenjungen, der im kalten Winter verzweifelt versucht, Zigaretten zu verkaufen, um irgendwie zu überleben (links ihre Tochter Laura und rechts ihr Mann Bernhard). Foto: Dieter Gürz

    In die Welt der Tangos entführten die Melodien "Flores del Alma" und "Felicia" von E. Savorido, "Adios nonino" des Argentiniers Astor Piazzolla und "Kuma Echa medley". Gipsymusik erklang mit "Sao Roma Daje" von Goran Bregovic, dem wild-tänzerischen "Sirba New York", "Smelka" von Sergej Erdenko und dem ungarischen Tanz "Csardas". Letzteren interpretierte Laura von der Goltz im für diese Musik typischen Wechselbad von extrem temperamentvollem und gefühlsbetontem Spiel. Sie brachte auf ihrer Barockvioline, die sie studiert hat, die ganze Leidenschaft der Rhythmen und der fremdartig anmutenden jüdisch-osteuropäischen Klangkultur zum Ausdruck. Wie sie beeindruckten alle Instrumentalisten nicht nur mit großer Virtuosität und überbordender Spielfreude, sondern auch mit enormer Sensibilität im Zusammenspiel.

    "Miserlou" entführte in die "Welt des Orients" und das "Finale" läutete Bernhard von der Goltz mit der arabischen Trommel "Darbuka" ein. Den Wunsch des begeisterten Publikums nach einer Zugabe erfüllte das Ensemble mit dem Klezmer-Klassiker "A bissl Sun", in dem das besungen wird, was man als Mensch zum glücklich sein braucht. "Der Abend war eine einzige wunderbare Melodie!", so das Zitat eines Besuchers.

    Der Cellist Philipp Hagemann vertrat Uwe Schachner. Neben der Mitwirkung in professionellen Orchestern wie dem Staatstheater Braunschweig, den Münchner Symphonikern, den Nürnberger Symphonikern und dem Hessischen Rundfunk ist Hagemann in Würzburg an der Martin-Luther Kirche als Kirchenmusiker angestellt. Er spielt ein Cello von Georg Knäuscher aus dem Jahre 1792.
    Der Cellist Philipp Hagemann vertrat Uwe Schachner. Neben der Mitwirkung in professionellen Orchestern wie dem Staatstheater Braunschweig, den Münchner Symphonikern, den Nürnberger Symphonikern und dem Hessischen Rundfunk ist Hagemann in Würzburg an der Martin-Luther Kirche als Kirchenmusiker angestellt. Er spielt ein Cello von Georg Knäuscher aus dem Jahre 1792. Foto: Dieter Gürz
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