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HEIDINGSFELD: Tanzende Regenten geben im Städtle den Ton an

HEIDINGSFELD

Tanzende Regenten geben im Städtle den Ton an

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    Giemaulpaar samt Giemaul-Präsidium: Stefan II. und Julia I. Weiss (hinten) regieren über (von links) Winfried Zacher, Fred Fischer, Benni Jensen, Marlene Schmidt, Irina Nebel, Jürgen Wohlfart und Sven Kelber.
    Giemaulpaar samt Giemaul-Präsidium: Stefan II. und Julia I. Weiss (hinten) regieren über (von links) Winfried Zacher, Fred Fischer, Benni Jensen, Marlene Schmidt, Irina Nebel, Jürgen Wohlfart und Sven Kelber. Foto: Foto: F. Nickel

    „Alle Jahre wieder“, wenn die Narren allerorten Rathäuser erobern und das Regierungszepter an sich reißen, wird im ansonsten so beschaulichen Städtle der Deckmantel des Schweigens gelüftet: Wer als neues Giemaulpaar die Geschicke der Fasenachtsgilde Giemaul während der Session lenken wird. Im Rahmen einer tollen Show wurden beim Eröffnungsball Stefan Weiss als Stefan I. und seine Ehefrau und Pagin Julia I. inthronisiert. Mit Lob und Dank verabschiedete die Gilde außerdem Hans-Jürgen I. und Birgit I., mit bürgerlichem Namen Zapf, in den wohlverdienten Ruhestand.

    Das frischgebackene Giemaulpaar hatte nach eigenen Worten nur Fracksausen vor dem Eröffnungsball. Nach Meinung der Beiden, die seit dem 14. Juli verheiratet sind, läuft ab sofort alles wie am Schnürchen. Zwar haben sie Respekt vor der großen Zahl von rund 50 Terminen, weil sie beide jedoch schon in der Fasenachtsgilde aktiv sind, „wissen wir, was auf uns zukommt“.

    Der 30-jährige Stefan Weiss ist waschechter Würzburger und absolvierte nach seiner Schulzeit eine Ausbildung zum Steinmetz in der Firma Josef Hofmann in Versbach. Dort ist er bis heute beschäftigt. Obwohl er von Kindesbeinen an große Freude am bunten Treiben während der Fünften Jahreszeit hatte, ließ er sich erst richtig von dem unheilbaren närrischen Virus infizieren, als er „seine Julia“ kennengelernt hatte. Seit drei Jahren ist er nun Mitglied des berühmten und ebenso berüchtigten Hätzfelder Männerballetts. Inzwischen ist er stellvertretender Sprecher der Gruppe.

    „Ich freue mich am meisten auf die Prunksitzungen und die beiden Faschingszüge“, sagte er kurz. Etwas schade findet er nur, dass er aufgrund seiner Einsätze als Giemaul auf die tänzerischen Eskapaden verzichten muss.

    Ihm zur Seite steht Pagin Julia I., die eine Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten machte und seitdem bei der Deutsche Rentenversicherung Nordbayern im Fachbereich Rehabilitation tätig ist. „Für mich war schon als junges Mädchen klar, dass ich einmal Pagin werden würde“, erklärte sie ziel- und immer noch so selbstbewusst wie schon vor 17 Jahren, als sie erste Gehversuche in der Wichtelgarde absolvierte. Über die Junioren- kam sie schließlich in die Giemaulgarde, der sie schon seit einem Jahrzehnt die Treue hält. Seit heuer trainiert sie außerdem die Aufbaugruppe der Fasenachtsgilde und bringt den Kleinen das Marschtanz-ABC bei.

    Bei Julia fiel der Apfel wahrlich nicht weit vom Stamm, denn ihre Eltern Monika und Jürgen Zirkelbach führten in der Jubiläumssession 2010 als Giemaulpaar die Narrenschar an. Darüber hinaus hatte ihr Großonkel Heinz Bonfig über drei Jahrzehnte lang als Sitzungspräsident der Fasenachtsgilde das Sagen.

    „Wir haben zwar jetzt noch ein bisschen zittrige Knie, sind aber trotzdem ab jetzt zu jeder Schandtat bereit“, betonte Stefan II. zu Beginn seiner Amtszeit und gab mit diesem Leitsatz schon einmal die Marschrichtung vor.

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