Auf ein gutes Geschäft hoffte dieser Tage ein Taxifahrer in Augsburg, als ein Fahrgast zustieg: Der 55-Jährige buchte eine Fahrt quer durch Bayern: Von Augsburg, dem neuen Unesco-Weltkulturerbe, nach Neuburg an der Donau, vorbei am prächtigen Renaissance-Schloss, zur Audi-Metropole Ingolstadt. Von dort ging es weiter nach Nürnberg mit seiner herrlichen Altstadt und von dort nach Würzburg mit seiner prächtigen Residenz.
- Lesen Sie auch: Was es bedeutet, wenn das Taxischild blinkt
Dann fragte der Taxifahrer, ob sein Fahrgast denn genug Geld dabei hätte. Der Gast antwortete laut Polizei, dass er kein Geld habe und auch keine EC-Karte. Allerdings wolle er gerne noch ins 500 Kilometer entfernte Hamburg fahren.
Das Taxi wendete und fuhr mit dem dreisten Fahrgast auf direktem (Rück-)Weg bis zur Polizeidienststelle nach Augsburg, wie die dortige Polizei meldet. Der Fahrpreis, um den das Taxiunternehmen betrogen wurde, beträgt etwa 750 Euro. Einige Kollegen des Fahrers wunderten sich, warum er nicht vor Antritt der Fahrt einen Preis ausgemacht und Vorkasse verlangt hatte.
Keine Arbeit, keine Wohnung
Ob er den Fahrpreis für die Bayern-Rundfahrt überhaupt bekommt, steht in den Sternen. Laut dpa ist der 55-jährige Fahrgast wohnsitzlos und hat keine Arbeit. "Er dürfte seinen sozialen Mittelpunkt aber schon in Augsburg haben", hieß es bei der Polizei. Der Beschuldigte ist wieder auf freiem Fuß, ihm droht jedoch ein Strafverfahren wegen Leistungskreditbetrug.