Es gibt ihn seit inzwischen mehr als 20 Jahren – erst am Dominikanerplatz, inzwischen in allerbester Lage im oberen Teil der Domstraße. Der größte Vorteil von „TeeGschwendner“ im Vergleich zum Online-Handel: „Wir klären auf, wir beraten, wir geben Proben mit, bei uns kann man die Nase hinein stecken“, sagen die Inhaber Anja und Frank Teitscheid. 1994 kamen sie aus Nordrhein-Westfalen nach Würzburg, um sich als einer von bundesweit inzwischen über 120 Franchise-Nehmern von „TeeGschwendner“ selbstständig zu machen.
Wieso Würzburg? „Wir haben eine Standortanalyse gemacht und eine Stadt mit dem Potenzial gesucht, von einem Tee-Fachgeschäft leben zu können“, erzählt Anja Teitscheid. Das hat bestens funktioniert, in vergangenen Jahr hat das Geschäft sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. „Es macht immer noch Spaß, aber wir merken auch, dass sich die Rahmenbedingungen langsam und stetig verändern“, so Teitscheid.
Zum Einen bietet die Gschwendner-Zentrale selbst alle 350 Teesorten im Online-Shop zum Verkauf an: „Der Gewinn fließt aber in einen Pool, aus dem die Werbung für alle Partnergeschäfte bezahlt wird. Wir haben also auch etwas davon.“ Zum Anderen muss der Teeladen – wie alle anderen Einzelhändler auch – immer mehr Service bieten: Kostenlose Geschenkverpackungen, Tee-Proben, eine Kundenkarte, Vergütungen für Parkhäuser und Toiletten. Auch die ständig steigenden Fixkosten sind ein Problem, betont Anja Teitscheid: „Wir sind den Würzburgern immer noch dankbar, dass sie die Arcaden abgelehnt haben. Wenn Kaufkraft an den Bahnhof abgewandert wäre, könnten wir heute vielleicht unsere Miete gar nicht mehr bezahlen.“
Bei den Kunden können Fachgeschäfte wie TeeGschwendner, aber auch Eilles oder die Kaffee-Manufaktur in der Spiegelstraße, durch den direkten Kontakt mit der Ware punkten: „Wer im Internet Tee kauft, kann auch Pech haben. Da kann ein Tee, obwohl er denselben Namen hat, auch mal ganz anders schmecken. Die Araber nehmen zum Beispiel ein Teekörnchen in den Mund und kauen es - das kann man im Internet nicht.“
Das Erfolgsgeheimnis ist also der persönliche Kontakt und die Kompetenz des Personals: „Wir sind ein Fachgeschäft. Unser Personal wird regelmäßig geschult, auch die Aushilfen. Bei uns bekommen die Kunden grundsätzlich eine vernünftige Beratung“, betont Frank Teitscheid. Durch den guten Service und das Einkaufserlebnis mit allen Sinnen kommen auch sehr viele Stammkunden in den Laden.
Selbst solche, die schon lange nicht mehr in Würzburg wohnen: „Es gibt ein Ehepaar aus Holland, das hier in Würzburg studiert hat. Sie kommen immer in den Laden, wenn sie in der Stadt sind“, erzählt der Teeladen-Inhaber. Andere Stammkunden bestellen telefonisch oder per Mail und lassen sich ihren Lieblingstee schicken: „Wir haben eine total schöne Bindung zu unseren Stammkunden. Das ist für viele Kunden auch sehr wichtig.“