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WÜRZBURG-LAND: Telekom-Investition, wenn „sie sich rechnet“

WÜRZBURG-LAND

Telekom-Investition, wenn „sie sich rechnet“

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    Bürgermeister aus dem Landkreis Würzburg kritisierten während ihrer Arbeitstagung, sie könnten die Kostenangebote der Telekom für die Breitbandversorgung im ländlichen Raum nicht nachvollziehen (wir berichteten). Zu diesem Thema gab Cordelia Hiller, Pressesprecherin der Region Süd der Deutsche Telekom AG, ein Interview.

    FRAGE: Warum stellt die Telekom keine flächendeckende DSL-Versorgung sicher?

    Cordelia Hiller: Beim DSL-Ausbau sind alle Telekommunikationsanbieter in der Pflicht, denn der Markt ist reguliert. Während andere Anbieter vor allem in den lukrativen Ballungszentren investieren, baut die Deutsche Telekom das DSL-Netz gerade auch im ländlichen Bereich aus. Allein 2008 haben wir 300 Millionen Euro in den bundesweiten Breitbandausbau gesteckt. Damit hat das Unternehmen seit 1999 insgesamt zehn Milliarden Euro in die Breitbandinfrastruktur investiert. Die Ergebnisse dieses Engagements sprechen für sich: Schon jetzt sind deutschlandweit 96 Prozent der Telekom-Anschlüsse DSL-fähig.

    Warum baut die Telekom das DSL-Netz nicht generell vollständig auf eigene Kosten aus?

    Hiller: Die Telekom ist heute ein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen. Wir können eine Investition nur dann tätigen, wenn absehbar ist, dass sie sich rechnet. Leider trifft das nicht in jeder Gemeinde zu. In diesen Fällen setzen wir auf Kooperationen mit den Kommunen.

    An wen kann sich die Gemeinde in diesem Fall wenden?

    Hiller: Um das passende Kooperationsmodell auszuarbeiten, haben wir für die Kommunen regionale Ansprechpartner. Damit die Kontaktaufnahme für die Gemeinden so einfach wie möglich ist, haben wir für sie eine eigene Bürgermeister-Hotline geschaltet. Infos dazu stehen auf unserer Homepage.

    Mit welchen Kosten muss eine Gemeinde rechnen?

    Hiller: Das lässt sich pauschal nicht sagen, denn die Situation ist in jeder Gemeinde anders. So spielt es grundsätzlich eine Rolle, welche Strecke bis zur Gemeinde zu überbrücken ist, wie weit die Häuser auseinander liegen und wie die Topographie aussieht. Als Faustformel kann man sagen: Einen Kilometer Glasfaserkabel mit Tiefbau zu verlegen, kostet rund 50000 Euro. Der größte Kostentreiber ist dabei der Tiefbau. Ist er abgeschlossen, haben wir die Technik in wenigen Wochen stehen.

    Wie kommen Ihre Angebote genau zustande?

    Hiller: Wir berücksichtigen in der Berechnung sämtliche Kosten für den DSL-Ausbau und ziehen vom Ergebnis unser eigenes Invest ab. Grundsätzlich bemühen wir uns, vor allem diejenigen Gemeinden zu erschließen, die noch gar keinen DSL-Zugang haben. Darüber hinaus prüft die Telekom jedes Jahr neu, welche Regionen sie durch eigene Infrastrukturmaßnahmen besser versorgen kann. So bauen wir immer wieder Gemeinden auf eigene Kosten oder mit einer geringen Beteiligung der Kommunen aus.

    Was kann eine Gemeinde tun, die nicht Teil des Regelausbaus der Telekom ist?

    Hiller: Die Kommune hat viele Möglichkeiten, sich am Ausbau zu beteiligen: Oft gibt es bereits Kabelkanalanlagen oder Leerrohre, die wir nutzen können. In anderen Fällen übernehmen Gemeinden die Tiefbauarbeiten. Steht beispielsweise die Sanierung oder Neuverlegung von Kanalrohren an, können Leerrohre mit geringem Mehraufwand gleich mit eingebracht werden. Alternativ sind Vereinbarungen über garantierte Mindestkundenzahlen oder finanzielle Zuschüsse möglich.

    Welche andere Möglichkeiten haben Telekom-Endkunden, wenn ihre Gemeinde weder im Regelausbauprogramm ist noch ein Kooperationsverfahren abschließt?

    Hiller: Geschäftskunden rate ich, sich in jedem Fall an unseren Geschäftskundenbereich zu wenden. Als Privatkunde bleiben Ihnen Alternativen über Mobilfunk oder Satelliten-DSL. DSL über Satellit ist zum Beispiel schon jetzt bundesweit erhältlich.

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