Bereits zum zweiten Mal vertagt hat die Gemeinde Randersacker die Entscheidung über die Umgestaltung des Sonnenstuhlturms – auch als Kartoffelturm bekannt – zum „Terroir F“. Dabei sind sich grundsätzlich alle Beteiligten einig, dass es für den Weinort Randersacker wichtig ist, dabei zu sein – und zwar möglichst bald. Umgesetzt sind bisher Terroir f-Punkte in Sommerhausen, Volkach und Iphofen.
Die Vertagung war zum Ärger der Gemeinderäte wie der Vorsitzenden des örtlichen Tourismusvereines, Stefan Morhard, wie des Weinbauvereines, Bernhard König, notwendig geworden, weil im Gemeinderat und später im Bau- und Umweltausschuss entscheidende Infos für einen Beschluss fehlten.
„Eigentlich wollten wir unsere Sonnwendfeier schon am Terroir F feiern.“
Stefan Morhard Tourismusverein Randersacker
Den eigentlich angesetzten Termin vor Ort hatte Roberto Taplan vom Planungsbüro arc.grün platzen lassen. Im Ausschuss blieben für die Ratsmitglieder hinsichtlich der Details sowie der zu erwartenden Kosten zu viele Fragen offen, um für die Umsetzung der 80 000 Euro-Projekt endgültig grünes Licht zu geben.
Errechnet wurden konkret 63 500 Euro Nettokosten (brutto 85 085 Euro).
„Eigentlich wollten wir ja unsere Sonnwendfeier schon am Terroir-F-Punkt feiern“, merkte Stefan Morhard angesichts der zeitlichen Verzögerung des Projektes an.
Unzufrieden zeigte er sich in der Sitzung des Bauausschusses auch mit der Kommunikation der Projektbeteiligten. Einige Anregungen und Ergänzungen aus der Arbeitsgruppe seien offensichtlich beim Planer nicht angekommen. Wie der Wunsch der Randersackerer, neben den Infos zu Boden und Wein auch eine kleine Infotafel zum Turm selbst anzubringen.
Geplant ist ansonsten, am Turm über die Brüstung und nach unten hängend bis zum ersten Knick eine Metallschütze anzubringen. Oben auf der Brüstung sollen zehn Infotafeln angebracht werden, auf dem Träger in der Mitte außerdem eine Karte der Umgebung. Drei Fahnen neben dem Turm sind als Kennzeichen für die Terroir f-Punkte verpflichtend. Ein Tisch und Bänke sollen zum Verweilen einladen.
Dazu kommt – das war für alle Beteiligten neu – ein Automat, aus dem Besucher gegen Bezahlung sogenannte „magische Karten“ ziehen können. Was es mit dem Automaten genau auf sich hat oder wer ihn mit was bestückt konnte auch Roberto Taplan nicht näher erklären. Die Ratsmitglieder bemängelten, dass dieser am Turm völlig unbeaufsichtigt stehen würde und damit gegen Aufbrüche nicht geschützt sei.
Was steht ist die Kostenaufteilung. Auch den Förderbescheid hat Randersacker bereits erhalten. übernimmt der Weinbauverband übernimmt 35 750 Euro, der örtliche Tourismusverein steuert 10 000 Euro bei, der Weinbauverein 5 000 Euro.
Auf die Gemeinde Randersacker entfielen laut derzeitigem Plan dann 34 355 Euro. Das wären beinahe 10 000 Euro mehr als im Haushalt eingestellt wurden, weshalb der Gemeinderat vorsorglich die Deckelung der Kosten auf 80 000 Euro beschlossen hat.
Terroir F
Das Projekt des Fränkischen Weinbauverbandes soll als weintouristische Marke so genannte magische Orte in Franken besonders hervorheben.
„Terroir-F-Punkte entstehen an Aussichtspunkten in den zwölf bedeutendsten Orten im fränkischen Weinland, die neben dem weiten Blick in die fränkische Landschaft auf besondere Weise die Vielschichtigkeit der Region zeigen. Ziel der Gestaltung ist, dass Besucher nicht nur die Aussicht genießen können, sondern auch etwas über das Weinland Franken erfahren.
Entwickelt haben das Konzept der Fränkische Weinbauverband, die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, die Fränkisches Weinland Tourismus GmbH und der Tourismusverband Franken.
Fertig gestellt ist neben den Kitzinger Projekten (Iphofen und Volkach) im Landkreis Würzburg bereits das terroir f in Sommerhausen.