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WÜRZBURG: Teurer Sprit belastet Unternehmen

WÜRZBURG

Teurer Sprit belastet Unternehmen

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    Die stark angestiegenen Kraftstoffpreise bringen auch Einrichtungen und Betriebe in Bedrängnis.
    Die stark angestiegenen Kraftstoffpreise bringen auch Einrichtungen und Betriebe in Bedrängnis. Foto: FOTO DPÖA

    „Die Benzinpreise treffen uns im Moment ganz schön hart“, sagt Peter Hoffmann, Fahrlehrer und Inhaber der Würzburger Fahrschule Hoffmann in der Semmelstraße. Aber: Die Preise für den Erwerb des Führerscheins will er zunächst nicht erhöhen. „Die Konkurrenz ist groß und es ist auch dem Kunden gegenüber nicht fair“, sagt er. Vier Autos stehen der Fahrschule zur Verfügung, etwa 50 000 bis 60 000 Kilometer werden im Jahr damit zurückgelegt. In den vergangenen drei Jahren, so Hoffmann, seien die Sprit-Kosten von 500 auf 2000 Euro monatlich gestiegen. Da sei sparsames Fahren angesagt. Dass Diesel–Autos in der Situation fast Pflicht sind, ist klar. Hoffmann schaut sich auch nach Alternativen, zum Beispiel mit Erdgas betriebenen Fahrzeugen, um.

    Auch die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) klagt über die hohen Treibstoffkosten. Allein 43 eigene Busse seien täglich im Stadtgebiet unterwegs, da mache sich die Erhöhung bemerkbar, sagt Jürgen Dornberger, Pressesprecher der WVV. „Fahrkarten werden erstmal nicht teurer, das wäre spekulativ. Wir tragen die Mehrkosten.“ Ob momentan mehr Würzburger das Auto stehen lassen und auf Bahn und Buss umsteigen, lasse sich schwer sagen. „Im Winter transportieren wir schon aufgrund der Witterung immer mehr Passagiere.“

    „Wir leben in einer modernen Versklavung“, ärgert sich Unternehmer Michael Kern von der Umzugsfirma Max & Moritz in der Mainaustraße. „Und wir müssen mitmachen, was bleibt uns anderes übrig?“ Da sei Preis-Aufschlag auf angebotene Leistungen manchmal unvermeidbar. „Auch wenn es weh tut und den Kunden natürlich stört.“

    3000 Euro Kosten im Monat

    Mit seinen vier Lkws, die rund um die Uhr im Einsatz sind und jährlich mehrere 100 000 Kilometer zurücklegen, kommt Kern im Monat auf Treibstoffkosten von 3000 Euro. „Mit den Erhöhungen werden es dann 3500 sein, das schmerzt“, sagt der Unternehmer. Den einzigen Lichtblick gebe es bei internationalen Umzügen: „Da tanken wir in Tschechien oder auch in Österreich oder Frankreich – momentan ist es überall billiger als bei uns.“

    „Wir spüren die hohen Kosten ganz extrem“, klagt indes Holger Klier von der Vorstandschaft der Taxi-Genossenschaft Würzburg sein Leid. Die Taxifahrer seien zusätzlich benachteiligt, da sie an den Tarif gebunden sind und ihre Preise kaum selbst kalkulieren können. Taxifahrten bestimmt die Stadt, Krankenfahrten die Krankenkasse. Klier hofft, dass zumindest die seit langem erhoffte Tariferhöhung diese Woche im Stadtrat durchkommt. „Im Prinzip müsste man in der jetzigen Situation wieder einen neuen, höheren Tarif fordern.“ Im Stadtgebiet sind derzeit 137 Taxis unterwegs, „viele sind auf der Suche nach Alternativen wie Erdgas oder Autogas. Das wird in Zukunft noch zunehmen“, so Klier.

    Auch auf das Rote Kreuz in Stadt und Land mit seiner Flotte von 50 Fahrzeugen, die im Rettungsdienst, für Behindertenfahrtdienste oder für Essen auf Rädern unterwegs sind, wirken sich die Spritpreise aus. „Unsere Kosten sind in die Höhe geschossen“, sagt Andreas Paatz, Wachleiter des Kreisverbands Würzburg. 12 500 Euro werden monatlich für Sprit ausgegeben, „wird der Betrag höher, belastet das den Jahreshaushalt zusätzlich“. Für Krankentransporte zum Beispiel bekomme das Rote Kreuz Zuschüsse der Kasse. „Bei diesen Preisen wird der Landesverband mit den Kassen aber bessere Konditionen aushandeln müssen“.

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