Mehr als eine halbe Stunde vor der Eröffnung warteten die Kunden draußen und genossen die Frühlingssonne. Über ihre Anzahl freute sich Brauchbar-Geschäftsführer Hartfried Groksch. „Wir haben für den Laden nicht geworben, dennoch sind viele Menschen gekommen. Das spricht für uns.“
Keine Preisschilder
Geräumig und hell präsentiert sich der Laden im Untergeschoss. Die Damen-, Herren- und Kinderkleidung sowie andere Textilien sind übersichtlich auf den Ständern und in den Regalen sortiert. Nur eines sucht man vergeblich – das Preisschild. „Wie viel kostet die Gardine?“, fragte eine Frau. „Oh, das weiß ich auch nicht. Da muss ich sie erst wiegen“, antworte die Kassiererin und legte die Gardine auf die Waage. Das Gewicht mal 50 Cent ergab den Preis.
Seit Januar hat BRAUCHBAR die über 1000 Quadratmeter große Halle als Lager gemietet. Hinter der Verkaufsfläche von Pfundgrube türmt sich ein Berg von Kartons. Das sind allesamt Waren, die erst sortiert werden müssen. Von hier aus werden sie dann in die anderen Filialen gebracht. „Ich bin froh, dass wir diese Möglichkeit jetzt haben. Jetzt können wir noch besser und effektiver sortieren“, sagte Groksch.
Der größte Vorteil der verbesserten Logistik liege darin, dass man die Artikel nach dem Sortieren nicht mehr in die Kartons wieder verstauen, sondern übersichtlich in den Regalen einordnen könne. Im Lager arbeiten 15 Frauen und sechs Männer. Hier könnten auch Menschen sehr effektiv beschäftigt werden, die lange arbeitslos gewesen seien und sich erst an strukturierten Arbeitsalltag gewöhnen müssten, meinte Groksch weiter.
Die „Pfundgrube“ in der Ohmstraße 8 ist freitags von 15 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet.