Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

HEIDINGSFELD: TGWH-Halle: Großprojekt auf der Zielgeraden

HEIDINGSFELD

TGWH-Halle: Großprojekt auf der Zielgeraden

    • |
    • |
    Großprojekt geplant: Bruno Stumpf, der Vorsitzende der Turngemeinde Würzburg-Heidingsfeld (rechts), und Schatzmeister Alexander Dietz begutachten den Standort der geplanten Dreifachsporthalle, die hier nach dem Abriss des Multifunktionsgebäudes entsteht.FRANZ NICKEL
    Großprojekt geplant: Bruno Stumpf, der Vorsitzende der Turngemeinde Würzburg-Heidingsfeld (rechts), und Schatzmeister Alexander Dietz begutachten den Standort der geplanten Dreifachsporthalle, die hier nach dem Abriss des Multifunktionsgebäudes entsteht.FRANZ NICKEL Foto: Foto:

    Bislang ist Heidingsfeld ein weißer Fleck auf der Karte, wenn es um die großen Sporthallen in Würzburg geht. Vor acht Jahren schon haben deshalb Gespräche zwischen der Turngemeinde Würzburg-Heidingsfeld (TGWH), dem Möbelhaus Neubert (NH-Immobilien-GmbH) sowie der Stadt Würzburg über umfassende Baumaßnahmen zu beiden Seiten des Wiesenwegs begonnen. Das Ziel des Sportvereins: die Errichtung einer Dreifachhalle. Nach langer Diskussion und Planung erfolgt nun in wenigen Wochen der Startschuss für dieses Projekt – wenn zunächst ein bisher von der Tischtennis- und Ju-Jutsu-Abteilung genutztes Gebäude abgerissen wird.

    Mehr als 20 Entwürfe für Vertrag

    Bruno Stumpf, der TGWH-Vorsitzende, erinnert sich an den Ausgangspunkt der Verhandlungen: „Wir boten dem Möbelhaus an, unsere Tennisplätze in Richtung Mainufer zu verlegen.“ Diese Maßnahme ermöglicht dem Unternehmen die Schaffung von Parkplätzen an dieser Stelle. Als Gegenleistung bat der Verein um die Kostenübernahme für den Umzug sowie die Beteiligung mit „einem nicht unerheblichen Finanzierungsbeitrag“ an der von der Heidingsfelder Turngemeinde geplanten Dreifachsporthalle.

    „So einfach die Verwirklichung dieser Grundidee zu sein schien, war es dann aber doch nicht“, sagt Stumpf. Die Erstfassung des Notarvertrags im Jahr 2005, in dem das Tauschgeschäft dokumentiert werden sollte, beinhaltete etwa 20 Seiten. Die Endfassung von September 2009 wuchs schließlich auf über 60 Seiten. Insgesamt hatten die drei Vertragspartner über mehr als 20 Entwürfe verhandelt.

    „Letztlich war es besonders der Moderation und dem Verhandlungsgeschick der Stadt Würzburg zu verdanken, die als Grundstückseigentümerin natürlich eine wichtige Rolle spielte, dass der Vertrag mit den drei Beteiligten zustande kam“, sagt der TGWH-Vorsitzende. Nach dem Ausscheiden von Oberbürgermeisterin Pia Beckmann und dem früheren Stadtkämmerer Uwe Schreiber sei es dann der Verdienst der neuen Verwaltungsspitze sowie des Stadtrats, gewesen der „jetzt zum erlösenden Ergebnis führte“.

    Städtischer Zuschuss erhöht

    Erst kurz vor den Sommerferien beschloss der Stadtrat einstimmig, den Zuschuss für das 4,25 Millionen-Euro-Projekt um 330 000 auf insgesamt rund 822 000 Euro zu erhöhen. Der Bayerische Landessportverband (BLSV) hatte nach Angaben von Stumpf die „zu geringe finanzielle Beteiligung der Stadt“ moniert, die sich in der Höhe des Eigenanteils der Turngemeinde widerspiegelte. Der BLSV kritisierte den städtischen Zuschuss von knapp 500 000 Euro als zu knapp, weil die Förderrichtlinien der Stadt eine mögliche Förderung von bis zu 30 Prozent – also bis zu rund 1,3 Million Euro – vorsehen. Damit geriet das ganze Finanzierungsgerüst ins Wanken.

    „Umso dankbarer waren wir, dass der Stadtrat auf Vorschlag des Oberbürgermeisters Georg Rosenthal und des Stadtkämmerers Christian Schuchardt einer Erhöhung um 330 000 Euro zustimmte“, sagt Stumpf. Jetzt hat auch der BLSV den Kompromiss befürwortet und seinem „Verteilerausschuss“ präsentiert. Bisher gibt es zwar nur die mündliche Zusage durch den BLSV-Bezirksvorsitzenden Hermann Roos, dass die geplanten Mittel aus München auch wirklich fließen. Der TGWH-Vorsitzende rechnet aber in Kürze auch mit der schriftlichen Zusage.

    Millionenschwere Eigenleistung

    Demnach schießt der BLSV dem millionenschweren Projekt, das circa 3,85 Millionen Euro für die Dreifachhalle und rund 400 000 Euro für die Verlegung der Tennisplätze umfasst, 885 000 Euro zu und gewährt zudem ein Darlehen von 442 000 Euro. Die Stadt Würzburg fördert das Projekt mit 822 000 Euro, die Eigenleistung der TGWH (Refinanzierung durch NH-Immobilien-GmbH) beträgt dann 1,87 Millionen Euro. Außerdem nimmt der Verein ein Darlehen in Höhe von 227 000 Euro auf.

    „Nun können die Detailplanungen fortgesetzt werden“, so Stumpf. Nach dem Abriss der kleinen Halle und der Hochwasserfreilegung im Herbst, soll der Bau der Dreifachhalle Anfang nächsten Jahres beginnen. Bei einem reibungslosen Ablauf vermutet er, dass in der neuen Halle die ersten Trainingseinheiten und Spiele schon im Herbst 2013 über die Bühne gehen werden. Die endgültige Fertigstellung ist vermutlich im Frühjahr 2014.

    Erklärung der Stadt Würzburg

    „Eine merkliche Entlastung des Vereins durch Mittel der Stadt war für den BLSV Voraussetzung, diese Maßnahme in maximaler Höhe zu fördern“, teilte die städtische Pressestelle auf Anfrage mit. Durch die vor den Sommerferien beschlossene „spürbaren Entlastung“ der Turngemeinde stehe nun also ein komplexe Finanzierung, die bereits 2009 mit einer Reihe von städtischen Maßnahmen in die Wege geleitet worden seien.

    Ausgangspunkt und Hauptbestandteil des Finanzkonzeptes stelle das Aufgeben des Erbbaurechts durch die TGWH und die Bestellung eines neuen Erbbaurechts an benachbarten Grundstücken durch die Stadt dar. „Erst durch einen von der Stadt abgesegneten Grundstückstausch wurden die Voraussetzungen geschaffen, ein Möbelhaus in der Nachbarschaft zu erweitern“, heißt es in der Pressemitteilung. Diese „Rochade“ stelle einen Gewinn für ganz Heidingsfeld dar und sei dem Immobilien-Investor rund 2,5 Millionen Euro wert. Und die gesamte Würzburger „Sportlandschaft“ erfahre durch die neue Sportstätte eine deutliche Entlastung beim „Ringen um begehrte Hallenzeiten“.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden