„Es gibt zwei Gründe für unseren vorläufigen Weggang aus Würzburg“, sagt Marianne Seubert-Emrich, die die Filiale leitet: „Der Mietvertrag läuft am 31. Januar 2009 aus und wir haben einfach zu wenig Platz im Laden.“
Das ist wohl der Hauptgrund. Moderne Buchfilialen brauchen etwa 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche und die fand Thalia wohl in Würzburg nicht. In der Domstraße hat Seubert-Emrich 440 Quadratmeter auf drei Etagen. „Wir müssen im Wettbewerb mit anderen Läden mehr zeigen und das reicht nicht. Außerdem ist das Geschäft sehr personalintensiv.“
Nach Alternativen hat die in Deutschland, der Schweiz und Österreich agierende Bücher-Kette mit insgesamt 277 Filialen in der Domstadt gesucht. „Wir wären an den Bahnhofs-Arcaden interessiert gewesen.“ Und auch das Breuninger-Haus, in dem jetzt Konkurrent Hugendubel verkauft, hätte Thalia gefallen. Doch die bayerische Kette war schneller.
Ein Ende ohne Anfang in Würzburg ist das aber nicht für Thalia, sagt Seubert-Emrich, die selbst nach Hanau wechselt. Sie gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Immerhin arbeitet sie seit 15 Jahren in der Domstraße, zuerst bei Arena, dann bei Thalia. „Wir kommen wieder nach Würzburg“, verspricht sie.
Die Domstraße ist eine Top-Einkaufslage und für Ver- wie auch für Einkäufer interessant. Wer folgt denn nun auf die Buchhandlung, die lange Jahre das Bild am Sternplatz mitprägte? „Ich weiß es noch nicht“, sagt Hauseigentümer Winfried Popp. Ein geeigneter neuer Mieter sei noch nicht in Sicht.
Die Arena-Buchhandlung ging auf den im Jahr 1949 gegründeten Arena-Verlag zurück. Bereits 1997 hatte die Hagener Phönix-Gruppe das Würzburger Traditionshaus übernommen. 2002 schloss sie sich mit der Hamburger Thalia-Kette zusammen, damals wurde das Haus dann auch umbenannt.