Zimt im Tee soll so seine positiven Wirkungen haben. Überflüssigen Pfunden, Magen- und Menstruationsbeschwerden könne man mit dem aromatischen Heißgetränk zu Leibe rücken. Und wie sich eine kleine Rezepturänderung auch positiv auf den Teamgeist einer Theatergruppe auswirken kann, zeigt jetzt das Würzburger Theater am Neunerplatz mit der Inszenierung der Komödie „Tee mit Zimt“.
Lewis (Martin Benthe) glaubt an sich und seine genialische Begabung als Theaterregisseur, seine Kollegen halten ihn dagegen für ein selbstverliebtes Ekel. Kein Wunder, dass da in einigen unter ihnen so mancher rigorose Mordplan reift. Als aus dem reinen Plan dann aber wirklich schnöde Realität wird, ist es schnell vorbei mit der Ruhe im Ensemble (Brigitte Königer, Claudia Ruhe, Christian Götz und Kilian Hacker). Denn zu allem Übel betritt jetzt auch noch, quasi als ungebetener Überraschungsgast, Polizei-Inspektor Armstrong (Tobias Mai) die komischerweise nach Mandeln duftende Bühne ...
„Tee mit Zimt“ nennt sich selbst eine „rasante Komödie mit Todesfall“, präsentiert sich aber weniger temporeich als vielmehr aus Versatzstücken von Krimi- und Boulevardkomödien schludrig zusammengepuzzelt. Regisseur Martin M. Eschenbach stemmt sich mit den Darstellern wacker gegen die eher krude und leicht plumpe Story. Das sorgt für heitere Momente im Publikum, wirkt ganz nett, kann das Stück aber leider auch nicht retten.
Das zeichnet sich schon eher durch seine angemessene Kürze, drollige Kostümideen von Ute Friedrich, pfiffige Mordrequisiten und der wie immer wunderbaren Bühne von Sven Höhnke aus.
Schade, aber vielleicht hätte etwas Hochprozentiges der Komödie gut getan, so ein wenig Sprit im Tee verhilft ja manchmal doch für mehr Wumms und Stringenz.
Nächste Aufführungen: 19. Februar um 19 Uhr und am 3. und 4. März um 20 Uhr; Karten: Tel. (09 31) 41 54 43