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Tonnenweise Kamin-Brennholz

Landkreis Würzburg

Tonnenweise Kamin-Brennholz

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    Möglich macht es die italienische Holzspaltmaschine, von der Greulich betont, dass es die einzige stationäre dieser Größe in ganz Deutschland sei. Sie arbeitet vollautomatisch über eine computergesteuerte Anlage. Ein Förderband, das die bis zu sechs Meter langen Baumstämme einzeln quer aufnimmt, führt sie den Messern zu, die anfallenden Späne werden in einem Nebengebäude gesammelt und gehen in die Spanplatten-Produktion.

    Den Rahmen für den neuen Betrieb liefert Greulichs Partner Robert Lohner und dessen Bauernhof im Lindflurer Weg 3. Schon vor Jahren wurde er aufgegeben, das Feld verpachtet, die Betriebsgebäude standen leer, bis jetzt die 150 000 Euro teure Brennholzmaschine in der Scheune unterkam, die Späne-Container im Nebengebäude, hinter dem Haus das Lager, wo stapelweise Kitterboxen stehen mit Kaminholz verschiedener Länge und Stärke- ganz nach Wunsch. Dabei weht am Dorfrand immer ein leichtes Lüftchen um den Brennholz-Hof. Das ist gut für die Trocknung, freut sich Greulich.

    Im Hof liegen jeweils bis zu vier Lkw-Ladungen Schwachholz, die je nach Bedarf gebracht werden. Zu 90 Prozent sind es Buche und Eiche. "Kiefer und Fichte lässt sich hier im Gegensatz zur Nürnberger Ecke nicht als Kaminholz verkaufen", erzählt Greulich, der etwa die Hälfte seines Holzes an andere Brennholzhändler in ganz Deutschland verkauft. Den Rest liefert er in Würzburg und Umgebung aus.

    Privatabholer machen etwa fünf Prozent seines Umsatzes aus. Sie haben die Wahl zwischen Säcken und loser Ware ab 45 Euro pro Schüttraummeter bei Selbstabholung. In Kürze soll es auch Kammergetrocknete Ware geben, die sofort verheizt werden kann. Die Trocknung wird in den Hassbergen erfolgen, wo Greulich eine entsprechend große Kammer mit freien Kapazitäten ausfindig gemacht hat.

    Forstwirt Greulich verweist außerdem darauf, dass sein Holz ein nachwachsender Rohstoff aus heimischen Wäldern ist und als Brennstoff sowohl umweltfreundlich als auch ökologisch wertvoll. Er kauft in der ganzen Umgebung vom Spessart bis nach Iphofen das Durchforstungsholz auf, und löst damit gleichzeitig Absatzschwierigkeiten der Waldbesitzer.

    Die Absicht der Bundesregierung Bio-Brennstoffe laut Koalitionsvertrag statt wie bisher mit sieben Prozent künftig auch mit 16 Prozent Mehrwertsteuer zu belegen, findet er dabei kontraproduktiv: "Das ist der falsche Weg, um nachwachsende Rohstoffe abzusetzen".

    Seit 15 Jahren vertreibt Greulich Brennholz. Unter der Autobahnbrücke in der Stuttgarter Straße in Heidingsfeld hatte er sein Domizil und kam zum Schluss mit dem Liefern nicht mehr nach. Die neuen Kapazitäten erlauben ihm nun eine Produktionssteigerung von mehr als dem Zehnfachen. Ein bis zwei Mitarbeiter glaubt er künftig brauchen zu können. Die Nachfrage ist riesig seit Kamin- und Kachelöfen zur Lebensart gehören.

    Damit hat sich nicht zuletzt für den Hof wieder eine sinnvolle Nutzung ergeben, was die Gemeinde unbedingt befürwortet hat. Bürgermeister Karl Hügelschäffer: Der Hof soll nicht verkommen und diese Lösung ist besser als ein Gewerbegebiet im Grünen.

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