Es wird wohl ungeklärt bleiben, wie Hündin Zina zu Tode kam. Die Vertreterin der Rasse Cane Corso, die im August unter ungeklärten Umständen aus einer Hundepension in Estenfeld verschwand, war bei ihrer Bergung am Montagmorgen schon stark verwest.
Klar ist, dass es sich beim dem großen, toten Hund, den Mitarbeiter der Autobahnmeisterei in der vergangenen Woche auf dem Mittelstreifen der Autobahn A 7 bei Estenfeld gefunden hatten, wirklich um die neun Monate alte Zina handelt. „Nachdem sie am Montagmorgen von der Autobahn geborgen war, haben wir vom Tierarzt ihren implantierten Mikrochip auslesen lassen“, erklärt Hundebesitzer Stefan Neumann im Gespräch mit der Redaktion.
Aufschluss über die Todesursache, brachte die tierärztliche Untersuchung jedoch nicht. „Der Veterinär hat einen Beckenbruch festgestellt“, sagt Neumann. Diese Verletzung könne aber auch bei „der Bergung entstanden sein“ oder „beim Mähen des Grünstreifens mit einem Luftkissen-Rasenmäher“. Alle vier Beine des schweren, stämmigen Tieres seien jedenfalls intakt gewesen. Weitere Untersuchungen seien durch den „Verwesungszustand“ nicht mehr möglich. Auch der Todeszeitpunkt sei „nicht mehr feststellbar“.
Stefan Neumann und seine Frau Doris glauben nicht, dass Zina auf der Autobahn zu Tode kam. „Sie lag gut sichtbar auf der Seite im Gras und trug noch ihr blaues Brustgeschirr“, erzählen die Hundebesitzer. Weil nach Zinas Verschwinden wochenlang „ganz viele Tierfreunde nach ihr gesucht“ und „viele Autofahrer die Augen offen gehalten hätten“, können die Neumanns sich nicht vorstellen, dass das tote Tier fast drei Monate lang unentdeckt geblieben sein soll. „Wir vermuten, dass Zina woanders gestorben ist und auf der Autobahn entsorgt wurde“, sagt Stefan Neumann.
Wie berichtet, war Zina im August, als ihre Besitzer Urlaub machten, in einer Hundepension in Estenfeld untergebracht. Während die Pensionsbetreiberin und ihr Lebensgefährte nicht daheim und die Gast-Hunde allein im Garten waren, soll Zina verschwunden sein. Ein so genannter Pettrailer, der mit seinen speziell für die Suche nach Artgenossen ausgebildeten Suchhunden nach Zinas Verbleib forschte, fand außerhalb der Hundepension keine Spuren der Hündin.
Stefan und Doris Neumann haben inzwischen Rechtsanwalt Gerhard Geltinger eingeschaltet. Er hat raus gefunden, dass die Hundesitterin keine behördliche Genehmigung zum Betrieb einer Hundepension hatte, als sie Zina als Pensionsgast aufnahm. Damit steht für Geltinger „die Zuverlässigkeit“ der Frau „in Frage“. Außerdem verweist er auf widersprüchliche Angaben, die die Pensionsbetreiberin und ihr Lebensgefährte gegenüber der Polizei gemacht haben sollen. Stefan Neumann und seine Frau Doris hoffen nun, dass die Behörden „weitere Schritte unternehmen“.
Die tote Zina werden Neumanns einäschern lassen. „Wir bringen ihre Asche nach Sizilien und verstreuen sie dort“, sagt Doris Neumann. Zina wurde in Sizilien geboren. Italienische Freunde hatten sie den Neumanns als Welpe zur Hochzeit geschenkt.