Das Weinhaus „Stachel“ in der Gressengasse ist die bekannteste Würzburger Gaststätte – und eine der ältesten in Deutschland. Ausgerechnet zum 600-jährigen Bestehen in diesem Jahr war sie zehn Monate geschlossen. Nun hat mit Rolf Schulz ein neuer Wirt das Traditionsgasthaus wieder eröffnet.
„Ich hatte schon immer ein Herz für den Stachel“, sagt Schulz, er mit der Erbengemeinschaft nach Fritz Hochrhein einen zehnjährigen Pachtvertrag geschlossen hat. „Ehrlich, fränkisch, bodenständig“ hat Schulz als Motto für den „Stachel“ ausgegeben. Entsprechend ist die Karte geprägt von heimischen Klassikern wie fränkischer Sauerbraten oder Hochzeitsessen, es gibt aber auch kulinarische Ausflüge.
Bei den Weinen setzt der neue Wirt auf Winzer und Weingüter mit gutem Namen. Schulz hat reichlich Erfahrung in der Gastronomie. Unter anderem war er 27 Jahre Geschäftsführer im „Backöfele“, seit sechs Jahren ist er Wirt im „Lämmle“ am Marienplatz, das er weiterhin führen wird. Der Pachtvertrag mit dem bisherigen „Stachel“-Wirt war Anfang des Jahres nach Differenzen über nötige Sanierungen gekündigt worden. Alle gewerblichen Auflagen seien in sechs Wochen harter Arbeit erfüllt worden, sagt Schulz. Mit den Erben sei vereinbart, dass Sanierungsarbeiten nach und nach angegangen werden.
Erstes Projekt für Schulz ist die Modernisierung des Fischraumes, denn schnell will er wieder Waller auf den Tisch bringen. Die Gaststätte selbst ist unverändert geblieben, so wie sie die Familie Hochrhein nach dem Krieg aufgebaut und wertvoll ausgestattet hatte. Geöffnet ist der „Stachel“ täglich ab 12 Uhr, Montag ist Ruhetag.