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SOMMERHAUSEN: Trainingsplatz für Therapiehunde gesucht

SOMMERHAUSEN

Trainingsplatz für Therapiehunde gesucht

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    Anette Wolf leitet die Therapiebegleithunde- und Besuchshunde-Gruppe im Malteser Hilfsdienst in Würzburg und ist ziemlich ratlos, weil sie keinen Trainingsplatz für die speziell ausgebildeten Therapiehunde findet. Auch eine Nachfrage in allen Gemeindeverwaltungen blieb erfolglos.

    Die Konsequenzen sind bedauerlich, denn inzwischen stockt die Ausbildung neuer Teams und die Nachfrage sei größer als die Möglichkeiten, weitere Menschen in das Besuchs- oder Therapiebegleitprogramm aufzunehmen, sagt Anette Wolf. Es gebe Wartelisten sowohl für Menschen, die besucht werden sollen, als auch für Hundehalter, die die Ausbildung anstreben. Normalerweise sei im Frühjahr und im Herbst Ausbildungsbeginn mit einer eins zu eins Begleitung über die ersten sechs Monate. Weil nicht adäquat trainiert werden kann, gibt es bis Herbst 2024 einen Aufnahmestopp.

    Dabei seien die räumlichen Ansprüche gar nicht so groß, erklärt Anette Wolf. Gesucht wird ein Grundstück, möglichst zentral und gut erreichbar in oder um Würzburg herum, denn die 53 Teams kommen aus allen Richtungen. Normalerweise werde in kleinen Gruppen trainiert, sich oft auch spontan verabredet. Befestigt oder unbefestigt, ab 300 Quadratmeter Fläche und möglichst eingezäunt, sollte das Grundstück sein. Außerdem sollte die Möglichkeit bestehen, eine Hütte oder einen Bauwagen aufzustellen.

    „Wir mähen auch und pflegen das Gelände“, versichert Wolf. „Es wird keine Hundehaufen geben.“ Wolf und ihre Stellvertreterin Michaela Wingenfeld glauben, dass Grundstücksbesitzer genau das befürchten und deshalb Bedenken haben.

    Denn weitgehend ungenutzte Grundstücke und Streuobstwiesen sehen sie überall. Nur Angebot gibt es keines. Alternativ trainieren sie derzeit mit Stadtgängen oder auf öffentlichen Freiflächen wie dem Gartenschaugelände am Hubland. Größere Gruppenübungen oder die Hunde von der Leine zu lassen und mit ihnen aus der Entfernung zu arbeiten, vieles gehe dort nicht. Es fehlen wichtige Trainingselemente.

    Umfangreiche Ausbildung

    Die Ausbildung der Hundehalter mit ihren Hunden zu einem Therapiebegleithunde-Team (TBHT) ist umfangreich. Minimum 160 Stunden sind zu absolvieren, während reine Besuchshunde mit unter 50 Stunden auskommen. „Nur mal Streicheln ist schon toll“, sagt Wingenfeld.

    Wir arbeiten aber auch mit Therapeuten zusammen. Zwischen sechs und 93 Jahr alt sind die Menschen, die Besuch von den Maltesern und ihren Therapiehunden bekommen, erklärt Wolch. 477 Einsätze gab es bislang in diesem Jahr, meist mit mehreren Teams vor Ort in Seniorenheimen, Einrichtungen für behinderte Menschen und bei Privatpersonen.

    Besucht würden Menschen, die unter anderem Angststörungen, Burnout, Depressionen, Demenz und körperliche Einschränkungen haben. Auch palliativ betreute Personen gehören dazu.

    Gruppe besteht seit 2019

    Seit 2019 gibt es die Gruppe und jeder der Hundehalter kenne Schlüsselmomente, die so beflügeln, dass jeder Aufwand es wert ist. „Menschen, die jahrelang nicht gesprochen haben, quatschen den Hund tot“, führt Wingenfeld als Beispiel an. Es gebe Beispiele der Mobilisation, wie Hände in der Interaktion mit dem Hund doch noch greifen können, wie sie die Pflegenden nicht für möglich gehalten hätten, beschreiben sie. Es seien Glücksmomente für alle. „ Wenn du einmal dabei bist und siehst, was die Hunde leisten, dann macht du immer weiter“, weiß Michaela Wingenfeld.

    Dass sie bei anderen Hunde-Vereinen unterkommen könnten, glaubt Wolf eher nicht. Die letzte Kooperation war gescheitert, weil es in diesem Verein Pflichtzeiten für Arbeitseinsätze gab, so Wolf. Das können wir nicht leisten. Das überschneidet sich zeitlich mit unseren Besuchsdiensten, die wir alle ehrenamtlich in der Freizeit machen, genau wie das Training. Wir brauchen eine gewisse zeitliche Flexibilität und die kollidiert mit den Trainingszeiten der Vereine oder Hundeschulen, weshalb man um einen eigenen Platz wohl nicht herum komme.

    Angebote an Anette Wolf, therapiebegleithunde.wuerzburg@malteser.org, Telefon-Nr. 0151 - 46617488

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