Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Trauer um einen Lehrmeister

WÜRZBURG

Trauer um einen Lehrmeister

    • |
    • |
    Karlheinz Hain-Rothenbücher
    Karlheinz Hain-Rothenbücher Foto: Thomas Obermeier

    Das Missionsärztliche Institut (MI) Würzburg trauert um seinen ehemaligen Geschäftsführer Karl-Heinz Hein-Rothenbücher, der am Dienstag, 19. Juli, im Alter von 61 Jahren plötzlich und unerwartet in Erlach bei Würzburg gestorben ist. Der Diplomtheologe leitete das Institut von 1994 bis zu seinem Ruhestand Ende April 2013. Geschäftsführer Michael Kuhnert würdigte seinen Vorgänger als guten Freund, Ratgeber und Lehrmeister, dem es immer um arme und vernachlässigte Menschen gegangen sei.

    Hein-Rothenbücher studierte von 1975 bis 1981 in Würzburg und Eichstätt Theologie und Pädagogik. In der Würzburger Katholischen Hochschulgemeinde war er von 1982 bis 1993 als Pastoralassistent tätig, bevor er an das Missionsärztliche Institut als dessen erster „weltlicher“ Geschäftsführer wechselte. Seine Berufung an die Spitze der Katholischen Fachstelle für Internationale Gesundheit ging mit einer Umstrukturierung einher. Die Missionsärztliche Klinik wurde aus dem Institut ausgegliedert und in eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) umgewandelt.

    Als Geschäftsführer des Instituts brachte Hein-Rothenbücher zahlreiche Projekte zur Verbesserung der Gesundheit in Ländern des Südens auf den Weg, heißt es in einer Pressemitteilung des Missio. Viele Reisen führten ihn zu Partnern nach Afrika und Indien. In Tansania lag ihm besonders die Partnerschaft zum Bugando-Hospital in Würzburgs Partnerstadt Mwanza am Herzen sowie die St. Luke Foundation in Moshi, die er auch nach seinem Ausscheiden aus dem Institut aktiv begleitete.

    Die große medizinische Not in Simbabwe bedrückte ihn. So versuchte er, den vier Krankenhäusern, die von Missionsärztinnen des MI aufgebaut worden waren, weiter zu helfen. Ebenso setzte er sich für die kirchlichen Krankenhäuser in Nigeria und Ghana ein, die von der Ortskirche weitergeführt werden.

    Auch die von der Gemeinschaft der Missionshelferinnen gegründeten indischen Krankenhäuser unter anderem in Shevgaon und Chetput waren mehrmals Ziele seiner Besuche. Dort war ihm der Aufbau von Schulen für Krankenpflege und Hebammen ein großes Anliegen.

    Mit den kirchlichen Werken der Entwicklungszusammenarbeit – Misereor, missio München und Aachen, Kindermissionswerk, Renovabis und Caritas international – stand er in engem Austausch, um Fachkräfte und finanzielle Mittel optimal einzusetzen. Die Arbeitsgruppe Aids, die das MI 1985 gründete, förderte er nachhaltig. Sie wuchs zu einem großen Werk der Vorbeugung und des Trainings von Fachkräften im Rahmen der UNO-Agenda 2000.

    Im bundesweiten „Aktionsbündnis gegen AIDS“ engagierte sich Hein-Rothenbücher seit den Anfängen der Bewegung gegen Stigma und Diskriminierung und für den Zugang von Betroffenen in Ländern des Südens zu Gesundheitsversorgung.

    Foto: Thomas Obermeier

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden