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WÜRZBURG: Trauer um Waltraut Grass

WÜRZBURG

Trauer um Waltraut Grass

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    Waltraud Grass
    Waltraud Grass

    Im Alter von 86 Jahren ist Waltraut Grass, die einzige Schwester des Schriftstellers, Bildhauers, Malers und Grafikers Günter Grass, am 1. August 2017 in Würzburg gestorben. Seit 2012 hat sie im Stadtteil Zellerau bei ihrer Freundin Ritaschwester Scholastika Dietrich in deren Konvent Heilig Kreuz gelebt. Die beiden kannten sich aus Lüdenscheid.

    Waltraut Grass wurde wie ihr drei Jahre älterer Bruder Günter am 23. September 1930 in Danzig, im heutigen Polen, geboren. Die Eltern hatten ein Kolonialwarengeschäft. In Danzig erlebte Waltraut Grass bis zur Vertreibung eine unbeschwerte Kindheit am Meer. Im Westen Deutschlands half sie als Jugendliche zunächst auf einem Bauernhof mit und absolvierte schließlich in Düsseldorf eine kaufmännische Ausbildung im Krankenhaus der Franziskanerinnen. Dann wurde sie Hebamme und hat in Lüdenscheid, wo sie seit 1959 lebte, über 4000 Kindern auf die Welt geholfen. Als Betriebsratsvorsitzende vertrat sie zehn Jahre lang über 1000 Angestellte.

    Noch im Juni dieses Jahres haben Waltraud Grass und Schwester Scholastika eine Reise an die Nordsee, zu Verwandten in Norddeutschland und zum Grab des im April 2015 verstorbenen Bruders Günter in Behlendorf bei Ratzeburg gemacht.

    In ihren letzten Lebensjahren hat sich die Katholikin bei den Ritaschwestern wohl gefühlt und die Ordensgemeinschaft und deren Stiftung „SOS Familie“ unterstützt. Vor einem Jahr hatte sie dem Museum am Dom in Würzburg ein 1947 von ihrem Bruder geschaffenes Bronzerelief mit der Darstellung des Gekreuzigten geschenkt. Waltraud Grass war nicht verheiratet und hatte keine Kinder.

    Auf ihre Bitte wurde sie in der Gruft der Ritaschwestern auf dem Hauptfriedhof beigesetzt. Die Beerdigung war am 7. August mit Requiem im Mutterhaus der Ritaschwestern.

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