Das KSO reagiert auf den Trend und plant für den Ochsenfurter Friedhof eine Erweiterung, die ausschließlich Urnengräber vorbehalten sein soll. In und vor der Urnenwand im alten Friedhofsteil sind kaum noch Plätze frei.
Parkähnlich soll der so genannte Friedhain angelegt sein, mit verschlungenen Wegen, die zu einem ruhigen Spaziergang einladen. Seit vergangenem Jahr liegen die Pläne eines Kitzinger Landschaftsarchitekten bereits auf dem Tisch. Jetzt soll der Stadtrat über die Erweiterung entscheiden, dann könnte heuer noch mit Anlage begonnen werden. Das Grundstück östlich des bestehenden Friedhofs hinter einer früheren Gärtnerei hat die Stadt von einem Privatmann erworben.
Pläne reifen auch für Friedhöfe in den Ortsteilen. So sollen auf einer Wiese im Erlacher Friedhof Grabstellen für Urnen entstehen. In Hohestadt ist rund um das Kriegerdenkmal Platz für rund 25 Urnengräber. Im neuen Friedhofsteil von Goßmannsdorf sollen die Grabstätten entlang einer Mauer angelegt werden.
Bedarf besteht auch in Kleinochsenfurt, so Englert. Dort jedoch liegen die alten Gräber so eng beieinander, dass der Friedhof vermutlich auf lange Sicht ohnehin neu geordnet werden muss. Eine kleiner Bereich an der Friedhofsmauer könnte heute schon zur Verfügung gestellt werden.
Die Grabgebühr für ein Urnengrab ist übrigens mit 1273 Euro für eine 20-jährige Nutzung genauso hoch wie für ein Familiengrab. Beide bieten Platz für vier Bestattungen.
Insgesamt hat das KSO heuer für die Bewirtschaftung der städtischen Friedhöfe ein Defizit von 79 000 Euro eingeplant. Eine volle Kostendeckung könne nicht erreicht werden, so Englert, weil Friedhöfe schließlich auch eine Funktion als öffentlich Grünanlage haben.
Problem für den Friedhof an der Südtangente ist weiterhin die stellenweise dichte Lehmschicht im Untergrund, die das Wasser zurückhält und die Verwesung der Leichen verhindert. Nun beschäftigt sich erneut ein Fachbüro mit einer dauerhaften Lösung. Möglicherweise kann die Lehmschicht an verschiedenen Stellen durchbohrt werden um so ein Abfließen des Grundwassers zu ermöglichen. Bis dahin können einige tiefer gelegene Teile des Friedhofs nicht mehr für Erdbestattungen genutzt werden.