Im Oktober 2019 beauftragte die Gemeinde Kürnach Gabriele Dostal von der gleichnamigen Firma, bei der Arztsuche im Ort mitzuhelfen, da bis dato alle Bemühungen der Gemeinde ins Leere liefen. Als Lösung hatte Dostal eine hausärztliche Mehrbehandlerpraxis mit einer fachärztlichen Zweigniederlassung oder eine facharztübergreifende Mehrbehandlerpraxis vorgeschlagen. Der Gemeinderat war sich damals jedoch einig, dass die Hausarztsuche getrennt werden muss von der Suche nach Ärzten für ein mögliches Ärztezentrum. Außerdem sollte die Hausarztsuche oberste Priorität haben. Der Gemeinderat wählte aus verschiedenen Modulen eines aus, das den Ist-Zustand darlegen sollte. Es hat bis jetzt rund 12 000 Euro gekostet.
"Ernüchterndes Ergebnis"
Noch unter Bürgermeister Thomas Eberth gab es einige Treffen mit Gabriele Dostal und auch der jetzige Bürgermeister René Wohlfart hatte bereits Treffen und Videokonferenzen. Eigentlich hätte Dostal den aktuellen Sachstand in der Sitzung selbst vorstellen sollen, sie war jedoch verhindert. Wohlfart wollte das Thema aber nicht weiter verschieben. "Kurz gesagt: Das Ergebnis ist ernüchternd", sagte Wohlfart. Dostal habe zehn Ärzte aus der Umgebung angesprochen, jedoch konnte sie keinen für einen Wechsel nach Kürnach überzeugen. Auch auf Fachärzte sei sie zugegangen, diese seien theoretisch deutlich leichter zu finden. Zuletzt waren etwa Augenärzte im Gespräch. "Das ist aber nicht, was wir gesucht haben", so Wohlfart. Weitere Informationen erhielten die Gemeinderäte im nichtöffentlichen Teil.
Kein Ärztezentrum
Weiter stand der Punkt "Einstellung des Bebauungsplanverfahrens Ärzte- und Dienstleistungszentrum mit Wohnbebauung an der Pleichfelder Straße" auf der Tagesordnung. Das sei eine "Altlast, als die Vision dieses Zentrums im Raum stand, das jetzt in der Nachbargemeinde vorangetrieben wird", so Wohlfart. Es sei viel geplant worden "und jetzt ist eigentlich nichts, sodass wir die Frage stellen müssen, wie wir damit umgehen". Irgendwann könne man noch einmal neu anfangen und einen Lückenschluss starten, jetzt solle die Gemeinde die Arbeiten in Richtung Bebauungsplan jedoch einstellen.
"Wir sollten die Chance ergreifen, und einen Schlussstrich ziehen", sagte Alexander Schraml (SPD) und fasste damit die Meinung des Gremiums zusammen, das sich einig war, das Projekt nicht weiter zu verfolgen. Manfred Ländner (CSU) schlug vor, den Aufstellungsbeschluss dennoch zu behalten. "Wer weiß, ob wir für ein anderes Projekt in drei Jahren wieder einen Aufstellungsbeschluss bekommen", sagte er. Das Gremium beschloss, die Pläne für das Ärzte- und Dienstleistungszentrum nicht weiter zu verfolgen und alle Betroffenen darüber zu informieren. Das Bebauungsplanverfahren wird jedoch nicht eingestellt.
Leerungsrythmus der Gelben Tonne
Im Punkt "Verschiedenes" berichtete Wohlfart, dass die Altglascontainer an der Höllberghalle versetzt werden müssen, da es in der Vergangenheit öfters Scherben auf dem Skateplatz gab. Außerdem verkündete er, dass auf Wunsch der Senioren ein Briefkasten in der Nähe des Seniorenwohnheims angebracht wird.
Aus dem Gremium wurde angeregt, dass sich die Besucher der Gemeinderatssitzung in eine Liste eintragen sollten, um im Falle einer Corona-Infektion die Kontaktverfolgung zu erleichtern. Außerdem sprach der Gemeinderat darüber, ob die neu eingeführte gelben Tonne nicht alle zwei Wochen statt wie bisher vierwöchig geleert werden kann.