Selten war das Interesse an einer Arztpraxis so groß wie bei der Eröffnung des Diagnostischen Brustzentrums in der Theaterstraße 2. Bei dem Zentrum handelt es sich um eine Einrichtung, die ausschließlich Mammographien durchführt. Hier soll jede Frau zwischen 50 und 69 Jahren, ohne speziellen Verdacht auf eine mögliche Krebserkrankung, von einem Team um Prof. Dr. Alexander Tschammler untersucht werden.
Die Aufnahmen der Brust (Mammogramme) werden laut Tschammler von mindestens zwei besonders geschulten Ärzten begutachtet. Für den Fall, dass die beiden Meinungen bei „kritischen Aufnahmen“ auseinandergehen, werde ein dritter Arzt herangezogen. Um die betroffenen Frauen nicht allzu lange auf die Folter zu spannen, soll ihnen das abschließende Untersuchungsergebnis innerhalb von zwei Wochen mitgeteilt werden.
Die 200 Quadratmeter große Einrichtung ist mit hochwertiger digitaler Mammographie ausgerüstet. Der Mediziner sieht den Vorteil darin, dass diese selbst mit geringerer Strahlendosis auch kleinste Details besser darstelle als auf herkömmlichen Röntgenaufnahmen. Bis zu 40 Mammographie-Screenings am Tag, 8000 im Jahr. erwartet er durchführen zu können. Die Kosten der Untersuchungen übernehmen vollständig die Krankenkassen. Zudem muss die untersuchte Frau keine Praxisgebühr bezahlen.
Bundesweit erkrankt jede zehnte Frau an Brustkrebs, insgesamt über 50 000 Frauen pro Jahr. Brustkrebs ist damit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Je früher ein Knoten entdeckt werde, desto besser seien die Heilungschancen, so Tschammler. Bei rechtzeitiger Entdeckung und Behandlung eines Tumors betrage die Überlebensrate über 90 Prozent. Die zuverlässigste Früherkennungsmethode sei nach wie vor die Mammographie. Dem Mediziner zufolge erkranken die meisten Frauen nach dem 50. Lebensjahr an Brustkrebs. Deshalb sei gerade ab diesem Alter eine Früherkennungsuntersuchung alle zwei Jahre wichtig. Demnächst werden schriftliche Einladungen an Frauen in dieser Altersgruppe geschickt.
Info: Tel. (09 31) 3 04 30 37.