Würzburg
Sein erstes Buch beschrieb die Erlebnisse während „14 Wochen Japan“, dann folgte ein Roman, an dem er über 4 Jahre gearbeitet hat. Das dritte Werk des Würzburger Richters und Autors Sebastian Fickert ist wieder eine Reiseerzählung: In „Kasachstan“ beschreibt der 34-Jährige faszinierende und unterhaltsame Begebenheiten während einer abenteuerlichen zehntägigen Reise in die hierzulande weitgehend unbekannte ehemalige Sowjet-Republik. Am vergangenen Samstag, las Sebastian Fickert auf der Buchmesse in Leipzig aus seinem Buch.
Die Reise beginnt mitten in der Nacht in den menschenleeren Würzburger Straßen mit dem Aufbruch zum Frankfurter Flughafen. Über Prag und Moskau gelangen Fickert und ein Reisebegleiter in das neuntgrößte Land der Erde. Hier haben Dschingis Khan und seine Mongolen, die Händler auf der Seidenstraße und die 55-jährige Zugehörigkeit zur Sowjetunion ihre Spuren hinterlassen. Warum eine Reise ausgerechnet nach Kasachstan? „Ein Bekannter, der in der Hauptstadt Astana arbeitet, hatte mich eingeladen“, erläutert Sebastian Fickert. Er schrieb schon in jungen Jahren für die Schülerzeitung seines Schweinfurter Gymnasiums, während seines Jurastudiums in Würzburg legte er juristische Schriften vor.
Sein erstes nichtjuristisches Buch heißt „14 Wochen Japan“ und beschreibt seine Erlebnisse während eines Aufenthalts als Referendar an der deutschen Botschaft in Tokio. 2009 veröffentlichte Fickert seine erste Roman-Erzählung „Der Frosch auf dem Wasser“. Der 34-Jährige ist nach Stationen bei der Würzburger Staatsanwaltschaft und als Amtsrichter in Gemünden derzeit Strafrichter am Landgericht Würzburg. Die vielfältigen Eindrücke seines Trips nach Kasachstan hielt er unterwegs in einem Notizbuch fest. „Die Notizen habe ich ein paar Monate liegen gelassen, bis die Zeit reif war. Dann habe ich das Buch in gut drei Wochen geschrieben und hatte während des Schreibens viel Spaß“, so Fickert.
Denn es gab eine ganze Menge zu erzählen: „Wir haben jeden Tag sehr viel erlebt. Der Reiz an der Reise war, dass wir nur den Flug gebucht und sonst nichts festgelegt hatten. So kam es zu vielen schönen und spontanen Erlebnissen.“ Spannend wurde es gleich nach der Ankunft in der Millionenstadt Almaty an der Grenze zu Kirgistan und China, wo es zwei Taxifahrer offenbar auf das Geld der beiden deutschen Touristen abgesehen hatten. Ohne Erfolg. Und auch einen aufregenden Flug in einer alten Propellermaschine und die Gefahren im kasachischen Straßenverkehr hat Sebastian Fickert unbeschadet überstanden.
„Besonders beeindruckend war die unglaubliche Weite des Landes und die unberührte Natur“, erzählt Fickert von seiner Reise in ein Land der Gegensätze: Mitten in der weitläufigen Steppe, in der sich Reiter bei einem alten Spiel mit einem kopflosen Ziegenbalg messen, findet sich die hochmoderne Retortenstadt Astana. Die Kasachen hat der 34-jährige Jurist als aufgeschlossene und herzliche Menschen kennengelernt: „Die Leute waren teilweise total verblüfft, dass sich jemand für ihr Land interessiert.“
Seine Eindrücke aus Kasachstan beschreibt Fickert auf 157 unterhaltsamen, spannenden und informativen Seiten. „Eine Reiseerzählung mit vielen kleinen Schlenkern und Geschichten“ - so beschreibt der Autor selbst sein drittes Werk.
„Kasachstan“, Reiseerzählung, 157 Seiten, Würzburg 2011, Verlag Königshausen & Neumann, 12,80 Euro.