Der Würzburger Gästeführer-Verein, die örtliche Gruppe des Bundesverbands der Gästeführer in Deutschland (BVGD), zeigte am Sonntag anlässlich des jährlich vom Dachverband ausgerufenen Weltgästeführertags unter dem Motto „Brücken bauen, Brücken schlagen“ auf, wie wenig heute die Main-Metropole ohne ihre Brücken zu denken ist.
„Das Thema ist sinnbildlich zu verstehen. Brücken sind nicht nur architektonische Bauwerke, sondern können auch die Jahrhunderte, Religionen oder Völker verbinden“, erläuterte Gästeführerin Doris Heyde.
Unter dem Titel „Über sieben Brücken musst du gehen – oder sie von oben sehen!“ bot sie vom herausgehobenen Standort der Festung aus einen Überblick über die städtische Mainbrücken-Landschaft.
Das Unterfangen hielt, was es versprach. An diesem Tag kam es weniger darauf an, sich Sehenswürdigkeiten zu erlaufen als den Blick über die Stadt-Silhouette schweifen zu lassen. Bei frühjährlichen Temperaturen und Sonnenschein kamen insgesamt acht mainüberspannende Bauwerke, sogar eines mehr als angekündigt, in den Blick. Schließlich, wie Heyde herausstellte, ist es ein Ziel der Gästeführer „Würzburg aus anderen Perspektiven als den gewohnten kennen zu lernen“.
Über die „schöne Heidi“, die Autobahnbrücke, die Eisenbahnbrücke, den Sebastian-Kneipp-Steg – ihm musste 1978 der letzte Fährmann weichen –, die Löwenbrücke, die Alte Mainbrücke, die Friedensbrücke und die Brücke der Deutschen Einheit bis hin zur Zeller Brücke erwartete die Teilnehmer allerlei Informatives, mit Anekdoten gewürzt und mit Aufnahmen oder Zeichnungen vergangener Zeiten vergegenwärtigt.
Zeitgleich informierten sich andere Gruppe in insgesamt zehn Sonderführungen über einzelne Brücken vor Ort oder errichteten diese zwischen Christentum und Judentum, Deutschland und Japan oder schlugen sie zur expressionistischen Künstlervereinigung „Die Brücke“.
Anschließend fiel die Bilanz wieder sehr positiv aus. Von den 700 Teilnehmern nahmen die Gästeführer mehr als 1200 Euro an Spenden ein. Sie sind zuversichtlich, dass sie mit ihren Unterstützern ihr geplantes Spendenprojekt verwirklichen können: Die Finanzierung eines Tastmodells für Blinde und Sehbehinderte, das die Alte Mainbrücke und ihre Umgebung zeigen soll.
Wer den Aktionstag mit den Sonderführungen verpasst hat, kann einige der Themen auch im Programm der „Stadtverführungen“ wieder finden. Die neue Saison der sonntäglichen Themenführungen startet Anfang April.
Das Programm gibt es ab sofort in einem Flyer unter anderem im Falkenhaus und auf der Website des Vereins: www.wuerzburger-gaestefuehrer.de