Von einer "lebendigen Gemeinschaft in Uffenheim" sprach Bürgermeister Wolfgang Lampe beim Neujahrsempfang in der Stadthalle mit Blick auf die vielen Gäste. Er ging in seiner Ansprache auf bewegte Zeiten und die bevorstehende wegweisende Wahl ein, bevor er Bürgerinnen und Bürger mit der Ehrennadel der Stadt auszeichnete.
Die Ehrennadel der Stadt Uffenheim in Gold gab es für Azar Valizada. 2005 sei der frühere Universitätsdozent mit seiner Familie aus Aserbaidschan nach Uffenheim gekommen. Schon bald nach seiner Ankunft habe er im städtischen Bauhof gearbeitet. Gleichzeitig sei er weiterhin als Bildhauer tätig gewesen. "Du hast das Stadtbild prägende Skulpturen geschaffen", sagte Lampe.
Der Bürgermeister nannte das Denkmal in der Ringstraße, das an die früheren jüdischen Mitbürger erinnert. Regelmäßig werde es von Schulklassen im Rahmen des Religions- oder Geschichtsunterrichts besucht. Aber auch die Bürgerschaft oder Touristen kämen vorbei und erinnerten sich an das dunkle Kapitel in der Geschichte.
Der Partnerschaftsbrunnen vor der Stadthalle ist sein Werk
2011 habe Valizada begonnen, am Partnerschaftsbrunnen zu arbeiten. 2016 wurde dieser vor der Stadthalle bei einem großen Fest eingeweiht. Seitdem sei dieser ein beliebter Treffpunkt aller Altersklassen. Bei Stadtführungen werde er stets vorgestellt, besonderes Interesse finde der Brunnen bei Begegnungen mit italienischen, französischen und polnischen Gästen.
Weitere Skulpturen seien "Die denkende Frau" und "Die glückliche Frau". Zudem habe er auch schon in der Städtischen Galerie ausgestellt. Für seine künstlerischen Arbeiten habe er sich große Wertschätzung erworben. Er habe sich immer überlegt, wo er etwas in Uffenheim schöner machen könnte, dankte Lampe, der hinzufügte: "So sieht gelungene Integration aus."
Die Ehrennadel in Bronze erhielt Petra Tatsch, die seit 2013 Vorsitzende des Hospizvereins ist. Sie habe die Ausbildung von Hospizbegleitern weiter intensiviert, sagte Lampe in seiner Laudatio. Ebenso nannte er das erweiterte Angebot der Trauerbegleitung, die Gründung der Veeh-Harfen-Gruppe, an informative Themenabende oder an das Angebot eines Erste-Hilfe-Kurses für Mitarbeitende sowie an eine Feuerwehrübung. Tatsch habe mit großer Sachkompetenz, Empathie und enormen zeitlichen Aufwand den Hospizverein weiterentwickelt. Für ihr vielfältiges Engagement gelte ihr Dank.
Ein Europameister im "Biathlon im Sommer"
Auch ein sportliches Trio erfuhr eine Ehrung. Ausgezeichnet wurden Kilian Fink, Jonas Buhl, der nicht anwesend sein konnte, und Andreas Schmidt von der Abteilung Moderner Fünfkampf der Sportgemeinschaft Bomhard-Schule Uffenheim.
Kilian Fink hatte 2023 die Goldmedaille bei der Europameisterschaft im Laser Run – "Biathlon im Sommer" in der Altersklasse U17 in der Staffel gewonnen. Dafür gab es die Goldmedaille der Stadt. Ebenfalls im Laser Run haben sich in einer rein Uffenheimer Staffel in der Altersklasse der Junioren Jonas Buhl und Andreas Schmidt die Silbermedaille geholt. Dafür gab es nun auch Silber von der Stadt. Fink und Buhl gehören laut Lampe auch dem Trainer-Team der Abteilung an.
In seiner Rede sprach Lampe von großen Herausforderungen. Er beklagte die zunehmende Unsicherheit in der Welt, sprach von Entfremdung, Klimakrise, Migration und Krieg. Sich nur in seiner eigenen Blase zu informieren, sei eine schlechte Voraussetzung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Er richtete einen Apell an alle demokratischen Parteien, nicht aufeinander einzuschlagen. "Wir müssen zusammenstehen und uns gegenseitig stützen." Bei der Wahl am 23. Februar wünschte er sich eine Entscheidung für eine demokratische Zukunft. Die Demokratie müsse jeden Tag neu mit Leben gefüllt werden, sagte Lampe, bevor er auf Uffenheimer Projekte wie Kläranlage, Hallenbad, Bauhof oder Ärztezentrum einging. Musikalisch bereicherten Verena Präger und Julia Fink den Empfang.