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Uffenheim: Uffenheimer Bahnhof ist jetzt stufenfrei

Uffenheim

Uffenheimer Bahnhof ist jetzt stufenfrei

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    Stellvertretender Bürgermeister Hermann Schuch (links) begrüßte zur Einweihung des neugestalteten Uffenheimer Bahnhofs Innenminister Joachim Herrmann (Zweiter von links) und weitere Vertreter  aus der Politik und von der Bahn. 
    Stellvertretender Bürgermeister Hermann Schuch (links) begrüßte zur Einweihung des neugestalteten Uffenheimer Bahnhofs Innenminister Joachim Herrmann (Zweiter von links) und weitere Vertreter aus der Politik und von der Bahn.  Foto: Gerhard Krämer

    Nach zweijähriger Bauzeit sind die Bahnsteiganlagen beim Uffenheimer Bahnhof modernisiert. Auch gibt es einen stufenfreien Zugang zum neuem Mittelbahnsteig. Staatsminister Joachim Herrmann, Uffenheims stellvertretender Bürgermeister Hermann Schuch (FWG) und Herbert Kölbl von der Deutsche Bahn Station und Service AG nahmen die neuen Anlagen jetzt offiziell in Betrieb.

    Und genau dieses Ereignis sorgt jetzt für einen gewissen Ärger in Uffenheim. Denn so eine richtig offizielle Einladung sei an die Stadt Uffenheim nicht erfolgt, ärgert sich Bürgermeister Wolfgang Lampe. Zumindest nicht schriftlich. Die Ankündigung des Besuchs des Bayerischen Innenministers zur Einweihung der neuen Bahnanlagen sei kurzfristig und telefonisch erfolgt, beantwortete er eine Anfrage von Stadträtin Birgit Linke (Bürgerliste). "Wir sind etwas überrascht und erbost darüber", äußerte sich Linke entsprechend.

    Bürgermeister Wolfgang Lampe wurde deutlicher, als er von einer "Ungeheuerlichkeit und einer Frechheit", aber auch von einer "CSU-Veranstaltung" sprach. Denn beim Banddurchschneiden seien neben dem stellvertretenden Landrat und Stimmkreisabgeordneten Hans Herold (CSU) auch Bundesminister a.D. Christian Schmidt (CSU), CSU-Stadtrat Stefan Streng und seine Frau, die Uffenheimer CSU-Ortsvorsitzende und Kreisrätin Ulrike Streng, beteiligt gewesen. Stadtrat Thomas Gröschel (FWG) meinte in der Finanzausschusssitzung, dass die Stadt eigentlich bei einer solchen Veranstaltung nicht teilnehmen sollte, außer es gebiete eben die Gastfreundschaft einem Minister gegenüber.

    Stufenfrei, nicht barrierefrei

    Stefan Streng rechtfertigte sich, dass die Veranstaltung in der Kreistagssitzung kurz vor der Einweihung publik geworden sei und Zeit gewesen sei, dass der anwesende stellvertretende Uffenheimer Bürgermeister Hermann Schuch es noch hätte an die Fraktionen weitergeben können.

    Schon im Kreistag hatte es aber um den Bahnhof Ärger gegeben, als die Grünen-Kreisrätin und Uffenheimer Stadträtin Ruth Halbritter kritisiert hatte, dass der Uffenheimer Bahnhof nicht barrierefrei ausgebaut worden sei. Dies hatte zum Teil sehr heftige Antworten ausgelöst, da Halbritter hätte wissen müssen, dass die Bahn zu keinem anderen Ausbau als derzeit stufenfrei bereit gewesen sei, man froh sein solle, dass dies überhaupt gemacht worden sei und dass die Möglichkeit zur Nachrüstung mit einem Aufzug in den nächsten Jahren durchaus bestehe.

    Warnschilder an der gebauten Rampe weisen ausdrücklich darauf hin, dass diese eine Steigung von über sechs Prozent hat und deswegen nicht für Rollstuhlfahrer geeignet ist. Um so erstaunlicher war es deswegen, dass dann bei der Eröffnung seitens der Politik von Barrierefreiheit gesprochen wurde. Dies ist der Bahnhof Uffenheim derzeit nämlich noch nicht. Auch wenn die Personenunterführung das Kernstück der Modernisierung darstellt. Über Rampen, aber mit einem Gefälle von maximal zwölf Prozent und damit nicht barrierefrei, wird der neue Mittelbahnsteig am Gleis 3 erschlossen. Dieser hat eine Länge von 140 Meter und eine Höhe von 76 Zentimeter über der Schienenoberkante. Zusätzlich wurde der Hausbahnsteig am Gleis 2 ebenfalls auf einer Länge von 140 Meter auch auf 76 Zentimeter über der Schienenoberkante erhöht.

    Für blinde und sehbehinderte Fahrgäste hat die Bahn laut Pressemitteilung ein taktiles Leitsystem eingebaut. Die Bahnsteige haben zudem dynamische Schriftanzeiger bekommen, teilweise mit Akustikmodul. Auch die Leit- und Sicherungstechnik wurde erneuert. Der Betrieb läuft nun vollautomatisch, sprich einen Fahrdienstleiter gibt es in Uffenheim nicht mehr. Diese Aufgabe übernimmt das elektronische Stellwerk.

    8,4 Millionen Euro investiert

    Laut Kölbl ist der spätere Einbau von Aufzügen vorgesehen. Der Bund, der Freistaat Bayern und die Deutsche Bahn hätten rund 8,4 Millionen Euro in das Projekt investiert.

    Für Innenminister Herrmann ist es wichtig, dass in Bayern der Ausbau in der Fläche nicht vernachlässigt wird. Den Umbau des Bahnhofs nannte der Staatsminister einen Meilenstein für Uffenheim und die ganze Region.

    Stellvertretender Bürgermeister Schuch freute sich über die Neugestaltung des Bahnhofs. Durch die "Schweizer Rampe" seien die Züge für Menschen mit Gehbehinderung, Kinderwagen und Fahrräder erheblich leichter beziehungsweise überhaupt erst erreichbar. Auch das Reisegepäck könne bequemer transportiert werden. Schuch wünschte sich allerdings eine bessere Vernetzung zwischen dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg und dem Verkehrsverbund Mainfranken. Es pendelten viele aus dem Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim nach Würzburg beziehungsweise auch umgekehrt. Uffenheim sei hier die Schnittstelle. Ein Fahrgast aus Bad Windsheim oder Burgbernheim müsse derzeit immer zwei Fahrkarten lösen.

    Über eine so genannte Schweizer Rampe wird der Mittelbahnsteig stufenfrei erschlossen.
    Über eine so genannte Schweizer Rampe wird der Mittelbahnsteig stufenfrei erschlossen. Foto: Gerhard Krämer
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