Ein großes Teilstück der Randersackerer Straße vom neuen Edeka-Markt bis zur Firma Frankonia Jagd wird Großbaustelle. Auch hier soll eine moderne, großstädtische Wohnstraße entstehen. Mit viel Grün, Verkehrsberuhigung und Flüster-Asphalt.
Da birgt vor allem die gegenwärtige Wirtschaftskrise eine Chance. Denn dieser Teil der Randersackerer Straße ist für eine Förderung aus dem Konjunkturpaket II des Bundes akzeptiert worden. Voraussetzung waren die dringend notwendige Sanierung der Straßenoberfläche und eine Verbesserung der Lärmsituation für die Anlieger.
Was den Straßenzustand der Randersackerer Straße in diesem 700 Meter langen Teilstück angeht, kann man getrost von katastrophal sprechen. Verschärft wird die Situation durch eine seit Jahren ungeklärte Situation aufgrund von Erdeinbrüchen, die auf unterirdische Ausspülungen zurückzuführen sind. Hier müsse wieder ein Sicherheitszustand für die Straße hergestellt werden, so der Leiter der städtischen Tiefbauabteilung Jörg Roth, der darauf verweist, dass es in dem Bereich auch kein öffentliches Grün gibt.
Dreißig neue Bäume
Die Planung steht. Der Straßenzug wird von Hauskante zu Hauskante, also auch einschließlich der Gehwege neu geordnet; Raum für Grün und 30 neue Bäume ist vorgesehen. Die neuen Bushaltestellen werden barrierefrei sein. Das aufgelockerte Entree in die Stadt wird so gestaltet, dass die Verkehrsgeschwindigkeit automatisch gedrosselt werden muss.
Schließlich wird im Bereich der neuen Brücke an der Stettiner Straße und dem Anschluss an die Bundesstraße 13 alles so geplant, dass der Verkehr zur Innenstadt nicht mehr zwangsläufig in die Randersackerer Straße mündet, zeigt Roth anhand von Plänen. Es soll keine Einfallstraße für den Durchgangsverkehr mehr sein.
„Gut Ding will Weile haben“, heißt das Sprichwort. Deshalb wird, ausgehend von einem Baubeginn im April 2010, mit einer Bauzeit von eineinhalb Jahren für das 2,2 Millionen-Projekt gerechnet. Entsprechend den Zielsetzungen des bewährten Straßenbau-Managements werden koordinierte Kanalarbeiten und Kabel-Verlegungen vorangehen.
Sanderauer Löcher
Dann wird es über eine Strecke von fast 70 Metern Sicherungsmaßnahmen für den Bereich der bekannten „Sanderauer Löcher“ geben müssen. Das heißt nach bisheriger Planung: Über eine 40 Zentimeter starke Sand- und Kies-Aufschüttung wird eine Faserschicht gezogen, die Signale geben kann, wenn sich im Untergrund etwas verändert.
Darüber kommt eine 50 Zentimeter dicke Betonplatte, die in jedem Fall stark genug ist, den Verkehr zu tragen. In diese Betonplatte werden auch Schächte eingebaut, über die mögliche Hohlräume, die sich durch Ausspülungen in der geologischen Gipsstruktur im Untergrund später einmal ergeben könnten, wieder aufgefüllt werden können, ohne die Straße aufreißen zu müssen.
Vor Baubeginn wird es noch eine öffentliche Bürgerversammlung für die Anlieger geben, versicherte Roth. Dann wird man seitens der Planer neben den zahlreichen Vorteilen der Sanierung zwar auch einstreuen, dass die Anlieger sich an der Maßnahme trotz hoher Zuschüsse auch selbst beteiligen müssen, als kleines „Sahnehäubchen“ gibt es aber auch noch den Flüsteraphalt als Straßendecke.
Den haben sich die Anwohner auch verdient bei derzeit 11 900 Fahrzeugen in 24 Stunden. Die Stadt kann dann aber auch ein Konzept vorweisen, wonach der überörtliche Verkehr künftig nicht mehr ungehindert in die Randersackerer Straße fließen wird.
Um eine lärmarme Asphaltdeckschicht über eine Länge von 1,2 Kilometern geht es auch in der Grombühlstraße. Hier wird es nach Abstimmung mit den Stadtwerken wegen Leitungen in Teilbereichen kurzfristig zu Ergebnissen kommen.
Keine Krise im Straßenbau
Im Straßenbau ist jedenfalls 2010 keine Krise zu erkennen. Geplant sind: der Kreisverkehr Alfred-Nobel-/Unterdürrbacher Straße, in der Max-Planck-Straße die Straßenerneuerung mit dem Bau eines Regenüberlaufbeckens, die Sanderrothstraße, Schürerstraße, eine aufwändige Planung der Unterdürrbacher Straße im Altort, die Erneuerung des Peterplatzes, Konradstraße, Benzstraße, Schellingstraße sowie das Baugebiet südlich der Oberhofstraße. Außerdem geht es weiter am Berliner Ring und, abhängig vom Baufortschritt der Fachhochschule, am Sanderheinrichsleitenweg.