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WÜRZBURG/EICHSTÄTT: Umstrittene Priesterweihe in Eichstätt

WÜRZBURG/EICHSTÄTT

Umstrittene Priesterweihe in Eichstätt

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    Bischofshaus mit der Wohnung des Eichstätter Bischofs vor dem Dom zu Eichstätt im Hintergrund.
    Bischofshaus mit der Wohnung des Eichstätter Bischofs vor dem Dom zu Eichstätt im Hintergrund. Foto: Armin Weigel/Archiv

    Vor fünf Jahren wurde er wegen antisemitischer Äußerungen aus dem Priesterseminar des Bistums Würzburgs entlassen – an diesem Samstag wird ein junger Mann ab 9 Uhr im Dom von Eichstätt mit zwei anderen Kandidaten zum Priester geweiht. Die Diakonenweihe des jungen Mannes im Juni 2017 hatte bereits für Wirbel gesorgt. Damals hatte Eichstätts Bischof Gregor Maria Hanke in einer eigens deswegen einberufenen Pressekonferenz dafür geworben, dem jungen Mann eine zweite Chance zu geben. Der Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hält die Entscheidung Hankes weiter für falsch.

    Rauswurf aus dem Priesterseminar

    Das Bistum Eichstätt hat auf seiner Internetseite allen drei Kandidaten ein Videoporträt gewidmet. In dem rund fünfminütigen Beitrag über den besagten Kandidaten aus dem Würzburger Priesterseminar ist davon die Rede, dass diesem „antisemitische Äußerungen vorgeworfen wurden“. Er selbst sagt in dem Video: „Das Fehlverhalten, das ich damals vor fünf Jahren an den Tag gelegt habe, tut mir von Herzen leid. Ich kann nur die Menschen, die ich damals verletzt habe, um Verzeihung bitten.“ Im Priesterseminar soll er KZ-Witze erzählt und Hitler parodiert haben. Ein anderer Priesterkandidat und er wurden aus dem Seminar geworfen.

    Kritik vom Zentralrat der Juden

    Der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, hatte die Diakonenweihe 2017 scharf kritisiert. Auf Anfrage sagte er, er halte die Entscheidung Hankes nach wie vor für falsch. Zwar habe es zwischen Eichstätts Bischof und ihm seither ein Gespräch gegeben, „aber inhaltlich keine Annäherung“. Hanke habe betont, dass sich der betroffene junge Mann geändert habe: „Ich hoffe, der Bischof hat sich nicht geirrt.“ Die Verantwortung, die er mit der Zulassung des Mannes zur Priesterweihe trage, sei „eine enorm große“, betonte Schuster.

    Nach der Priesterweihe am 21. April feiert der betroffene Ex-Seminarist am 29. April in seiner oberfränkischen Heimatgemeinde Neunkirchen am Brand seine Primiz.

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